Jens Petter Hauge
1. Bundesliga
Hauge hat Steigerungsbe­darf – Chance auf der Schiene?

Kristian Dordevic

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Seit dieser Saison gehört Jens Petter Hauge fest zu Eintracht Frankfurt. Einen relativ beachtlichen Betrag (höherer einstelliger Millionenbereich/bis zu zehn Millionen Euro) kostet der zuvor ausgeliehene Mittelfeldspieler den Europa-League-Gewinner. Eine Summe, die durchaus etwas im Missverhältnis zur Spielerbilanz der Saison 2021/22 steht. Und auch nach einigen Wochen in der Vorbereitung auf die neue Spielzeit muss SGE-Manager Markus Krösche festhalten: „Jens Petter weiß, dass er sich steigern muss.“

Das soll nicht bedeuten, dass der Klub am dribbelstarken Profi zweifelt, der hinter den Spitzen variabel einsetzbar ist. „Trotzdem sind wir von ihm überzeugt. Er bekommt von uns alle Unterstützung. Wir werden ihm in allen Bereichen helfen, damit er den nächsten Schritt macht“, versichert Krösche.

Bisher läuft es jedoch nicht rund. Beim kicker hinterließ Hauge in der Vorbereitung den Eindruck, auf dem Platz ein wenig verloren zu sein. Einfache Fehlpässe, wenig gelungene Dribblings, Ballverluste und keine Leichtigkeit in den Aktionen.

„Manchmal ist er noch etwas fahrig, auch beim Entscheidungsverhalten. Er setzt sich selbst sehr unter Druck und will es allen beweisen“, sieht Krösche ein eher mentales Problem. Manchmal würden Spieler in seiner Situation „ein bisschen blockieren“.


Eintracht verschärft die Konkurrenzsituation

Zusammengefasst sieht die Lage so aus: Der Norweger, der nur zu Beginn und am Ende der vergangenen Saison einige Male in der Frankfurter Startelf stand und ansonsten die Rolle des Einwechselspielers innehatte, will mehr spielen, muss sich dafür jetzt aber gegen noch mehr Konkurrenz durchsetzen.

Daichi Kamada gilt zwar prinzipiell als möglicher Verkaufskandidat, etwas Konkretes hat sich bei ihm nicht getan. So gehört der Japaner ebenso zu Hauges internen Rivalen wie zum Beispiel Jesper Lindstrøm oder die offensiven Neuzugänge Mario Götze, Randal Kolo Muani und Faride Alidou. Mit Lucas Alario als waschechtem Mittelstürmer im Kader käme bei Bedarf darüber hinaus Rafael Borré für eine etwas zurückgezogene Rolle in Betracht.


Glasner testet Hauge in anderer Rolle

Da wird es ein schwieriges Unterfangen für Hauge, sich auf den Halbpositionen hinter dem Sturm zu behaupten. Eintracht-Trainer Oliver Glasner testet ihn deshalb als Schienenspieler im 3-4-2-1-System. Und zwar auf der rechten Seite. Dort könnte Hauge dementsprechend eine Alternative zu Ansgar Knauff sein. Vor allem wenn es darum geht, den Posten offensiv ausgerichtet zu besetzen.

Apropos Glasner: Dass es für Hauge momentan besser laufen könnte, entspricht auch der Wahrnehmung von Frankfurts Chefcoach. Wobei er ihm den Einsatzwillen keineswegs absprechen will. „Er ist sehr engagiert, hat auch im Training viele Aktionen, ist aber ein bisschen unglücklich“, so Glasner. Vielleicht braucht es einfach mal einen Dosenöffner-Auftritt.