Im vergangenen Sommer stand Jerome Boateng beim FC Bayern München noch auf dem Abstellgleis. Nach seiner Ausbootung aus der Nationalmannschaft setzte man mit der Zeit auch beim deutschen Rekordmeister nicht mehr auf den Weltmeister. Bei der Meisterfeier 2019 riet Uli Hoeneß dem Innenverteidiger sogar öffentlich dazu, sich einen neuen Verein zu suchen.
Doch diesen fand Boateng nicht – zumindest keinen, der die Ablöseforderungen der Bayern erfüllte. Kontakt zu Paris Saint-Germain und Juventus Turin soll zwar bestanden haben, doch zu einem Wechsel kam es schlussendlich nicht.
So blieb Boateng eine weitere Saison in München. Und diese begann erneut durchwachsen für den Verteidiger: Unter Niko Kovac war er weiterhin nur Rotationsspieler und zeigte zum Teil schwache Leistungen, wie im letzten Spiel vor Entlassung des Kroaten (1:5 in Frankfurt), in dem er schon nach neun Minuten mit Rot vom Platz flog.
Unter Flick ist Boateng wieder wichtig
Doch seitdem ging es steil bergauf für den FC Bayern – und für Boateng. Unter dem neuen Coach Hansi Flick etablierte er sich wieder zum unangefochtenen Stammspieler, bildet gemeinsam mit David Alaba seit Monaten ein absolutes Bollwerk in der Innenverteidigung des Rekordmeisters. Nur 16 Gegentore kassierte die Abwehr in den 23 Spielen seit dem Trainerwechsel und leistete somit einen enormen Anteil an der Titelverteidigung.
Dementsprechend hat sich die Situation nun deutlich gewandelt. Der 31-Jährige ist endlich wieder wichtig für seinen Verein – und soll es auch weiterhin bleiben. Statt eines Abgangs ist mittlerweile sogar eine Vertragsverlängerung im Gespräch. Das aktuelle Arbeitspapier des Abwehrspielers läuft nur bis 2021. In das letzte Vertragsjahr würde man wohl nur ungern gehen.
Das bestätigte auch Hasan Salihamidzic in einem Interview mit der "Bild". Man werde sich nach dem Saisonende zusammen setzen und sich gemeinsam über die Zukunft unterhalten: "Jerome macht seine Sache sehr gut, und wir sind ja noch nicht am Ende der Saison. Wir haben noch bis zum 23. August große Aufgaben vor uns und Ziele, danach werden wir sprechen", so der Sportdirektor.