Joe Scally
Borussia Mönchengladbach
„Recht auf schlechtes Spiel“: Seoane stärkt Scally den Rücken

Captain-Iglo

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Das Team von Borussia Mönchengladbach sollte sich nach dem enttäuschenden Duell mit Augsburg schleunigst wieder fangen. Schließlich geht es in der Bundesliga jetzt zweimal gegen die Spitzenteams. Gerardo Seoane hat sich diese Woche beispielsweise Joe Scally zugewandt, der am Sonntag einen gebrauchten Tag erwischte. Die Kritik an seinem Schützling fängt der Trainer unterdessen ab.

„Wie nach jedem Spiel sucht man sich den einen oder anderen Spieler aus, um ein Gespräch zu führen. Joe hat zu diesen Spielern gehört“, räumte Seoane vier Tage nach der 1:2-Pleite ein, dass der US-Amerikaner phasenweise neben sich stand. Er sei durch frühe Fehler „extrem verunsichert“ gewesen, was sich wiederum aufs Team auswirke.

In erster Linie ging es anschließend darum, dass Scally die Partie mental hinter sich lässt und selbstbewusst ins Training geht. „Natürlich versuchen wir auch inhaltliche Punkte hinzuzufügen.“


Scally zeigt diese Saison Konstanz

An dieser einen Partie will sich Seoane aber keineswegs aufhängen, gerade in Anbetracht dessen, dass der vielseitige Verteidiger trotz 76 Pflichtspielen für Gladbach mit 21 Jahren noch nicht zur erfahrenen Garde gehört. „Joe hat als junger Spieler das Recht, auch mal ein schlechtes Spiel zu machen“, betonte der Coach.

Vielmehr sieht er das große Ganze: „Er hat bis jetzt in dieser Saison sehr konstant gespielt auf verschiedenen Positionen. Er ist physisch sehr stabil geworden, hat praktisch kein Training verpasst. Er ist für uns ein wichtiger Spieler.“


Lainer scharrt mit den Hufen

Das große Ganze beinhaltet auch, dass sich demnächst die Konkurrenzsituation verschärft. Für Scally, der vornehmlich auf der rechten Seite eingesetzt wird, bei Bedarf aber auch links oder in einer Dreierabwehrkette eingesetzt werden kann, hört die Konkurrenz auf den Namen Stefan Lainer. Der Österreicher könnte früher oder später für eine Verschnaufpause seines Kollegen sorgen.

„Natürlich bietet sich mit Stevie die Möglichkeit an“, bestätigte Seoane. Wie schnell Lainer ein Kandidat für die Startelf sein kann, ist jedoch unklar, kommt er doch aus einer monatelangen Pause wegen einer Krebserkrankung. Er ist im Heimspiel gegen Augsburg erstmals wieder zu einem Auftritt als Einwechselspieler gekommen.

Kann nach gut 20 Einsatzminuten jetzt schon der Sprung in die Startelf erfolgen? „Wir müssen entscheiden, ob es schon so weit ist oder ob es einen nächsten Schritt in Form eines zweiten Teileinsatzes braucht. Lainer scharrt gewiss mit den Hufen und darf früher oder später auf seine Chance hoffen: „Mit Stevie wird es uns auf beiden Außenverteidiger-Positionen mehr Optionen geben.“