Maximilian Eggestein ist gefragt dieser Tage in Bremen: Nachdem sich das 18-jährige Mittelfeldtalent im Laufe der Vorbereitung in den Mittelpunkt gespielt hatte, durfte er zum Saisonauftakt von Werder Bremen im Pokal bei den Würzburger Kickers von Beginn an für die Grün-Weißen auflaufen.
Und auch wenn Werder Coach Viktor Skripnik an diesem Wochenende, als man zum Ligaauftakt im heimischen Weserstadion eine ernüchternde 0:3-Schlappe gegen abgeklärte Schalker hinnehmen musste, auf einen Einsatz von Eggestein verzichtete, betonte er zuletzt noch einmal einmal, dass Werder weiter dem längst eingeschlagenen Weg der Jugend folgen werde.
Wenn auch aufgrund der klammen Finanzlage Werders nicht ganz ungezwungen, wie der Ukrainer zugeben muss.
Während Maximillian Eggestein auf diesem Bremer Weg langsam auf die Hauptstraße einbiegt, hat sich sein jüngerer Bruder Johannes mit einigem Abstand bereits an seine Fersen geheftet.
Knapp anderthalb Jahre trennen den jüngeren der Eggestein-Brüder von seinem, seit dieser Saison offiziell zum Profikaders Werders zählenden Bruder Maximillian. Seit Beginn diesen Jahres spielt der Mittelstürmer bei Werders U19.
Als Karl Eggestein, Vater von Johannes und Maximillian, vor der Saison 2013/14 bekannt gab, dass sein jüngerer Sohn von seinem damaligen Verein, der TSV Havelse, an die Weser wechseln würde, gibt sich Hannover 96-Scout Dieter Schatzschneider sichtlich enttäuscht darüber, dass er und sein Team den kürzeren im Werben um Johannes Eggestein ziehen mussten:
"Ich könnte heulen, dass wir den Jungen nicht gekriegt haben. Das ist ein Jahrhundert-Talent. Ein Stürmer, der alles kann. So ein Typ Laudrup. Wenn der auf dem Boden bleibt, macht er richtig Karriere", könnte seine Werschätzung der Qualitäten des Sturmtalents laut "BILD" größer kaum sein.
Bei der U17 der Bremer, für die der jüngere der Eggesteins letztes Jahr noch gespielt hat, kontte er durchaus beachtliche Zahlen vorweisen: Insgesamt traf er für die Mannschaft 22 mal in 25 Spielen, bereitete dazu noch sechs Treffer seiner Mitspieler vor.
Auch wenn das Niveau in einer regional stark eingeschränkten Liga kein Maßstab sein mag, auch im landesweiten Wettbewerb wußte der 18-Jährige zu überzeugen: Ganz besonders trifft dies auf sein erstes Spiel mit Werders U19 zu: als es am 8. Februar diesen Jahres in der Liga auswärts nach Dresden, zur Jugend von Dynamo ging, lieferte er einen Einstand ab, wie man ihn sich besser nicht wünschen könnte: fünf mal durfte der Debütant sich beim 6:1 Sieg in die Torschützenliste eintragen, vier seiner Treffer erzielte er dabei binnen 25 Minuten in Durchgang eins.
In etlichen Jugendabteilungen des DFB (für die Bruder Maximillian übrigens nie gespielt hat) durfte sich Johannes ebenfalls schon versuchen. Und auch hier kann sich seine Bilanz sehen lassen: In 30 Partien für die Nationalteams zwischen U15 und U17 kommt er auf insgesamt 19 Tore.
Das aktuell letzte davon schoss er bei der U17-EM in diesen Sommer, als er seinen Teil dazu beitrug, dass die DFB-Auswahl das Finale erreichte, welches jedoch mit 1:4 gegen Frankreich verloren wurde.
So lesen sich die Zahlen und Aussagen vielversprechend. Es wäre wohl nicht komplett vermessen, davon auszugehen, dass in nicht all zu ferner Zukunft neben den Benders, den Matips und den Boatengs ein weiteres Brüderpaar in der Bundesliga aktiv sein könnte.