Gegen kein anderes Bundesligateam hat der 1. FC Köln so häufig verloren wie gegen Borussia Mönchengladbach: 46-mal gingen die Geißböcke im Rhein-Derby als Verlierer vom Platz. Niederlage Nummer 47 ist am Wochenende ausgeblieben – dank eines späten Treffers von Marcel Risse zum 2:1 ist es dem Domstadtklub sogar gelungen, die Bilanz gegen die Fohlen ein wenig aufzupolieren.
Den Prestigeerfolg bezahlt Köln aber mit dem nächsten verletzten Spieler (nach Leonardo Bittencourt, Timo Horn und Dominic Maroh), für den das Jahr 2016 gelaufen ist: Kapitän Matthias Lehmann zog sich einen Teilriss des Innenbands im Knie zu. Damit fehlt in den kommenden fünf Partien ein zentrales Element im Mittelfeld des FC.
Denn Lehmann ist auf dem Platz so etwas wie des Trainers rechte Hand, hat unter Peter Stöger quasi eine Stammplatzgarantie. Diese fünf Spiele stellen aber zugleich die Chance dar, einen Testlauf für den Generationenwechsel in der Spielzentrale durchzuführen. Auf lange Sicht ist in Köln wohl ohnehin angedacht, dass Nationalspieler Jonas Hector und Neuzugang Marco Höger (beide mit Verträgen bis 2021) im Mittelfeld das Herzstück bilden sollen.
Mit dem stets souveränen Lehmann, der am Ende der Saison das fortgeschrittene Fußballeralter von 34 Jahren erreicht und bei dem eine Vertragsverlängerung wahrscheinlich ist, sowie Talent Salih Özcan hätte man zuverlässige beziehungsweise vielversprechende Optionen in der Hinterhand.
Was die – nach wie vor häufig – von Hector bekleidete Position des Linksverteidigers anbelangt, hat der FC im Sommer mit Konstantin Rausch nachgerüstet; zudem steht mit Filip Mladenovic eine weitere Alternative für die linke Seite zur Verfügung.