Der 1. FSV Mainz 05 stellt momentan mit elf Gegentoren nach Werder Bremen (15) etwas überraschend die zweitschlechteste Defensive der Bundesliga. Dabei schloss das Team von Trainer Martin Schmidt die Vorsaison hinter Bayern, Dortmund und Leverkusen noch als viertbeste Mannschaft dieser Kategorie ab (gleichauf mit Herhta, Köln und Ingolstadt).
Eine teils in sozialen Netzwerken und Foren aufkommende Diskussion über den nach dem Abgang von Loris Karis neu verpflichteten Torwart Jonas Lössl will der Coach im Keim ersticken. "Tore kassiert immer die ganze Mannschaft und nicht ein einzelner Spieler", betont Schmidt laut "Allgemeine Zeitung". Als gutes Beispiel dient die jüngste Pleite gegen Bayer Leverkusen (2:3), in dem den Gegentoren drei hohe Bälle aus dem mehr oder weniger stehenden Spiel heraus vorangegangen waren, die allesamt in ein verlorenes Kopfballduell mündeten.
An dem einen oder anderen Gegentreffer in dieser Saison "war er sicher mitschuldig", räumt der Schweizer ein, "aber da ist jeder Innenverteidiger genauso mitschuldig". Lössl will er ohnehin ein halbes Jahr gewähren, ehe er sich ein konkretes Urteil erlaubt. So lange brauche jeder Neuling, bis er sich an Mainz und an die deutsche Beletage gewöhnt habe. Im Vergleich zur französischen Liga, wo der dänische Keeper zuletzt beim EA Guingamp spielte, seien "da sind die vollen Zuschauertribünen, der höhere Druck von den Fans, die besseren Spieler".
Zudem weist Schmidt darauf hin, dass auch Ex-Keeper Karius einst in der Kritik stand – "und jetzt war er im Sommer der Übertorwart, der nach Liverpool gewechselt ist". In Bezug auf Lössl ist der Fußballlehrer jedenfalls davon überzeugt, dass auch er "den nächsten Schritt machen wird".