Der Hamburger SV hat das ihm vorliegende Angebot von Bayer Leverkusen für Jonathan Tah akzeptiert.
Dem Transfer gingen wochenlange Verhandlungen voraus, in denen es um die Höhe der Ablöse ging. Der Werksklub zahlt für Tah, dessen Arbeitspapier bei den Hanseaten mit einer Laufzeit bis 2018 versehen war, laut "Hamburger Morgenpost" zehn Millionen Euro.
Bringt der Transfer Bewegung in den HSV-Kader?
Der Verteidiger ist nach Heung-Min Son, Levin Öztunali (beide 2013) und Hakan Calhanoglu (2014) bereits das vierte vielversprechende Toptalent, das in jüngerer Vergangenheit von der Elbe unters Bayer-Kreuz wechselt. Obwohl der HSV eigentlich beabsichtigte, in Zukunft auf jene Sorte begabter Perspektivspieler – und ausdrücklich auf Tah – zu setzen, war für die Hanseaten neben dem Wechselwunsch des Spielers sicherlich auch der Umstand ausschlaggebend, dass der Deal gutes Geld für benötigte Transfers in die Kassen spült.
Denn nachdem der Bundesliga-Dino dem Abstieg zweimal nacheinander denkbar knapp in der Relegation entgangen ist, gilt es nun, sich personell neu aufzustellen. In der Innenverteidigung ist man durch die mitunter umstrittene Verpflichtung von Emir Spahic fürs Erste zumindest nominell ausreichend besetzt, Verstärkung wird vielmehr in Mittelfeld und Angriff anvisiert. Siehe die Personalien Michael Gregoritsch und Albin Ekdal.
Jugend forscht
Leverkusen hingegen ist in der Abwehr für die nächste Zeit hervorragend gerüstet. Unter allen Innenverteidigern (Tah, Ömer Toprak, Kyriakos Papadopoulos, Tin Jedvaj und André Ramalho) ist der längst etablierte Toprak mit seinen noch 25 Jahren der älteste Akteur. Dabei geht der 23-fache Nationalspieler der Türkei schon in seine fünfte Bayer-Saison.
Der Werksklub bleibt somit seiner Linie treu, die Mannschaft auf der Basis von starken, aber entwicklungsfähigen Jungspielern aufzubauen. Glänzende Beispiele für die Personalpolitik sind etwa Karim Bellarabi und Julian Brandt, die in der Summe gefühlt zum Nulltarif verpflichtet worden sind (Ablösekosten: unter eine Million Euro) und am Rhein zuletzt einen regelrechten Höhenflug erlebt haben.
Dass er seine Talente nicht vorwärts bringt, kann man dem Verein wahrlich nicht vorwerfen. Bleibt für den mit vielen Vorschusslorbeeren bedachten Tah die Hoffnung, dass die Leverkusener Förderung auch in seinem Fall Früchte trägt.