Die gleichzeitigen Ausfälle von Karim Rekik und Niklas Stark brachten Derrick Luckassen vergangenen Samstag seinen zweiten Startelfeinsatz dieser Saison ein (auch beim ersten Auftritt am achten Spieltag fehlte das eingangs genannte Duo), eine Woche zuvor war er außerdem schon 65 Minuten für den verletzt ausgewechselten Stark im Einsatz. Die Chance, sich zu bewähren, ließ er jedoch liegen. Jetzt sieht es danach aus, dass er von Jordan Torunarigha aus der Anfangsformation verdrängt wird.
Beim Aufeinandertreffen mit Hoffenheim (3:3), als Hertha BSC nach nur zehn Minuten 0:2 zurücklag, widmete sich Trainer Pál Dárdai dem aus Eindhoven gekommenen Niederländer nach Abpfiff der ersten Halbzeit persönlich: "Ich habe ihm in der Pause gezeigt, was er falsch gemacht hat und was er schleunigst ändern muss", wird er von der "B.Z." zitiert.
Es sei ein Unterschied, ob man in der holländischen oder in der deutschen Beletage spielt, "hier ist alles viel schneller, hier werden Fehler eiskalt bestraft", betont der Ungar. Luckassens Abwehrkonkurrenten Torunarigha verortet er derweil wieder auf dem richtigen Weg.
"Das sieht bei Jordan wirklich sehr ordentlich aus, er macht auf mich bislang einen guten Eindruck. Jetzt schauen wir uns die nächsten Einheiten an und entscheiden dann", so Dárdai. Die Zeitung geht davon aus, dass das Eigengewächs den Neuzugang am Wochenende in der Startelf ersetzen wird.
Ein möglicher Vorteil: Der 21-Jährige ist wie Rekik Linksfuß, bietet sich auf dessen Position unter diesem Aspekt als Eins-zu-eins-Ersatz an, zumal Dárdai bei der Besetzung der Innenverteidigerpositionen darauf durchaus Wert legt.
Torunarigha war in den ersten Partien dieser Saison noch Stammkraft bei den Blau-Weißen, ehe eine Achillessehnenproblematik eine anderthalbmonatige Pause nach sich zog. In den jüngsten Partien reichte es zwar wieder für den Kader beziehungsweise einen 45-minütigen Einsatz gegen Düsseldorf am elften Spieltag, in der Länderspielpause kam er durch eine einwöchige Trainingspause (Wadenprellung) zwischenzeitlich jedoch wieder aus dem Rhythmus.
Was Luckassen anbelangt, ist Geschäftsführer Michael Preetz derweil überzeugt, dass der zuletzt unglückliche Verteidiger sich wieder fangen wird: "Derrick muss sich noch steigern, aber das hängt auch mit den schlechten Teamleistungen und den vielen Gegentoren in den letzten Spielen zusammen. Er wird sicher noch sein wahres Gesicht für Hertha zeigen."