Joshua Kimmich
FC Bayern München
Kompany vermeidet Schub­la­denden­ken bei Kimmich

Captain-Iglo

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Die Positionsfrage im Fall Joshua Kimmich ist noch in der Vorsaison unter Trainer Thomas Tuchel entfacht und setzt sich bis in die neue Saison hinein unter Nachfolger Vincent Kompany fort. Die vergangenen zwei Wochen gaben wieder Anlass, das Thema auf den Tisch zu bringen. Für Kompany hingegen ist es gar kein Thema.

Kimmich lief zuletzt beim DFB-Team zweimal überzeugend als Rechtsverteidiger auf. Eine Rolle, die er über weite Strecken der abgelaufenen Rückrunde auch in München eingenommen hatte. Beeinflussen die jüngsten Eindrücke den FCB-Coach nun in seinen Überlegungen? Nein! „Ich werde keine Sekunde davon beeinflusst, was in der Nationalmannschaft passiert“, stellte er am Freitag unmissverständlich klar, „sonst habe ich jedes Mal 20 neue Einflüsse.“

In der Münchener Mannschaft, so hieß es im Verlauf der Saisonvorbereitung, werde der 29-Jährige im zentralen Mittelfeld eingeplant. Schon die Partie gegen Freiburg (2:0) am 2. Spieltag rüttelte etwas an dieser These: Kimmich kam auf dem Papier die Rolle des rechten Außenverteidigers zu.

So ganz entsprach das nicht der Wahrheit. Kimmich selbst gab hinterher zu Protokoll, dass es in der Begegnung gewissermaßen keinen klassischen, festen Rechtsverteidiger gegeben habe, was dem Umstand geschuldet gewesen sei, dass auf der Gegenseite mit Vincenzo Grifo ein Freigeist unterwegs war, der seinerseits nicht ständig an der Linie klebt.


Kompany über Positionsfrage bei Kimmich: „Am besten hat er es selbst gesagt“

Die Variante könnte also nur eine punktuelle Entscheidung speziell für diesen Kontrahenten gewesen sein. Es war aber eine, die gut funktioniert hat, weshalb durchaus Wiederholungsgefahr gegeben ist. Derweil bleibt es vermutlich ein vergebliches Unterfangen, Kompany eine kategorische Festlegung abzuringen.

„Wenn man jemanden immer in eine Box reintun will, nimmt man vielleicht weg, was die größte Stärke eines Spielers ist“, sagte er im Vorgespräch zum Duell in Kiel (Samstag, 18:30 Uhr). Dass Kimmich sein Spiel – und damit auch seine Position – anpassen kann, sieht der Fußballlehrer vielmehr als eine „Lösung“ für die zu bewältigenden Aufgaben.

Kompany über die Anpassungsfähigkeit seines Leistungsträgers: „Was er taktisch versteht, ist ein Grund, warum er ein Topspieler geworden ist. Es gibt fast keinen Spieler, der das machen kann. Ich sehe darin nur etwas Positives für seine Zukunft und dafür, was wir in einem Spiel machen können.“

Die ungewöhnliche Rolle am vergangenen Spieltag muss also kein Einzelfall bleiben. Und es stört den DFB-Kapitän offenbar auch nicht: „Am besten hat er es selbst gesagt: Es ist kein Thema.“ Seine Einsatzzeiten wird es ohnehin nicht beeinflussen, ist er doch ein Stammspieler. Für die nominell als Rechtsverteidiger infrage kommenden Spieler kann es jedoch von Belang sein, wie die Planung mit Kimmich aussieht.