Im Sommer noch von Gladbacher Vereinsseite angepriesen als Strafraumstürmer mit Technik, Torgefährlichkeit und Tiefgang, der dem Team noch fehlte, ereilte Josip Drmic am Niederrhein ein ähnliches Schicksal wie bei seinem vorherigen Arbeitgeber Bayer Leverkusen. In der Vorsaison standen dort sechs Bundesliga-Spielen von Beginn an ganze 19 Einwechslungen gegenüber – aus dem Schatten von Stammknipser Stefan Kießling konnte sich der ambitionierte Schweizer nie so recht befreien.
In der laufenden Spielzeit waren dem 23-Jährigen bis dato lediglich zwei Startelfeinsätze und drei Einwechslungen bei Borussia Mönchengladbach vergönnt, unter Trainer André Schubert kam er sogar kein einziges Mal zum Zuge (auch nicht in der Champions League) – und konnte dementsprechend keinen Beitrag zum aktuellen Aufschwung der Fohlen beitragen.
Die Trendwende ist vorerst nicht in Sicht, denn Schubert setzte im Sinne der Stabilität auf so wenig personelle Veränderungen wie nötig. Überdies sieht er Verbesserungsbedarf in Sachen Einbindung, das Spiel des Schweizer Angreifers passt noch nicht zu dem der Gladbacher: "Wir kombinieren viel zwischen den Linien des Gegners, daran muss er sich noch gewöhnen", so der Interimscoach laut "BILD"-Zeitung.
Dass Drmic seinen Kollegen grundsätzlich eine große Hilfe kann, bewies er zuletzt erneut in der Nationalmannschaft. In der EM-Qualifikation hatte er insbesondere mit zwei Toren beim 3:2 gegen Slowenien seinen Anteil daran, dass die "Nati" letztendlich das Ticket für die EURO 2016 buchte. Gegen San Marino (7:0) steuerte er zudem drei Vorlagen bei.
"Ich beobachte natürlich die Quali-Spiele der Schweiz", ließ Schubert gegenüber der Boulevardzeitung durchblicken, allerdings herrschen dort gewiss andere taktische Vorgaben für Drmic. Um wieder den Anschluss zu finden, müsse er "sein Spiel bei uns etwas umstellen", so die Forderung des Fohlen-Coaches. Anderenfalls droht der Drmic-Transfer (Ablöse: 10 Mio. Euro) auch in Gladbach zum teuren Missverständnis zu geraten.