Jude Bellingham
1. Bundesliga
Bellingham macht "richtig auf sich aufmerksam" – und nimmt sich viel vor

Sauzahn34

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Wenn ein Spieler von Borussia Dortmund in der kommenden Saison nach einem Treffer mit ausgestreckten Armen Richtung Südtribüne läuft, Stadionsprecher Norbert Dickel das Stadion dazu auffordert, den Torschützen mit der Nummer 22 zu feiern, dann hat Neuzugang Jude Bellingham seinen ersten Traum für seine Zeit in Dortmund bereits erfüllt – ein Tor im Signal Iduna Park.

Der junge Engländer, der im Sommer für 23 Millionen Euro ins Ruhrgebiet gewechselt ist, gilt als einer der großen Gewinner der Vorbereitung bei den Schwarz-Gelben. "Es war mir wichtig, mich trotz der langen und anstrengenden Saison in der Championship vom ersten Tag an zu zeigen und zu beweisen, dass ich einen Platz verdient habe. Das hat bis jetzt ziemlich gut geklappt", erklärt Bellingham im Gespräch mit der "Sport Bild".

Im von Cheftrainer Lucien Favre getesteten 4-2-3-1-System übernahm er neben Axel Witsel auf der Doppelsechs die offensive Rolle, glänzte mit einem Tor und vielen Assists. Dabei erhält er Lob von allen Seiten, jüngst auch von BVB-Lizenzspielleiter Sebastian Kehl:

"Er strotzt vor Selbstvertrauen. Er bringt uns genau diese Aggressivität, auch diese Körperlichkeit im Mittelfeld, die uns sehr, sehr gut tut. Der Junge hat richtig auf sich aufmerksam gemacht", äußerte Kehl während der digitalen Saisoneröffnung der Borussia bei BVB-TV.


Im 3-4-3 steht nur noch ein Platz zur Verfügung

Der Schweizer Übungsleiter deutete aber bereits eine mögliche Rückkehr zum in der vergangenen Saison bewährten 3-4-3 an. Ein System, in dem der Engländer noch viel mehr Konkurrenz vor der Brust haben könnte.

Dort stehen ebenfalls nur zwei Plätze im zentralen Mittelfeld zur Verfügung, wobei Axel Witsel bei Favre allerdings als gesetzt gelten dürfte. Julian Brandt, Emre Can, Thomas Delaney, Mahmoud Dahoud und eben Jude Bellingham fechten dabei den verbleibenden, offensiver getrimmten Posten aus.

In der vergangenen Saison hatte sich dort noch Brandt festgespielt, ehe Can verpflichtet wurde und Favre ab und an auch auf das 3-4-1-2 setzte, bei dem Brandt auf der Zehn agierte. Ob dies jedoch wieder eine Option ist, bleibt ob der starken Leistungen von den Offensivspielern um Talent Giovanni Reyna offen.

Bellingham beschäftigt dies jedoch nicht weiter. Neben seinem Ziel, schnell Deutsch zu lernen, will er auf dem Feld vieles erreichen: "Ich möchte weitere Schritte in meiner Entwicklung machen. Dazu gehört, dass ich möglichst oft spielen und mich auf dem höheren Niveau der Bundesliga und Champions League beweisen kann", erklärte er.


Bellingham macht sich keinen Druck

Dass Favre ihm die Rolle als offensiven Part in der Zentrale neben Witsel zutraut, machte er schon früh in der Vorbereitung deutlich. "Es ist wichtig, dass wir Mittelfeldspieler haben, die das Spiel beschleunigen können, die ins Dribbling gehen und den letzten Pass spielen. Jude spürt, wann er seine Position verlassen und nach vorne gehen muss."

In England wird Bellingham, der just als "Young Player of the Season" für die vergangene Saison in der zweiten englischen Liga ausgezeichnet wurde, bereits mit Legenden wie Frank Lampard und Steven Gerrard verglichen. Druck spürt er deswegen aber keineswegs.

"Druck machst du dir selbst, wenn du dich nicht gut genug vorbereitest und dir Selbstvertrauen fehlt. Deshalb versuche ich immer, gut vorbereitet und selbstbewusst zu sein, um die Ziele, die ich mir stecke, zu erreichen", meint der erst 17-Jährige.