Zweimal hintereinander stand Julian Brandt in der Bundesliga jetzt in der Startelf von Borussia Dortmund. Blendet man die kurze Pause infolge einer Muskelverletzung aus, waren es sogar drei Spiele. Was gut klingt, ist wohl vor allem den Ausfällen von Mahmoud Dahoud und Giovanni Reyna geschuldet. Trotzdem: Es ist die Chance für Brandt, sich in Position zu bringen.
Dieser zeigte sich am Montag vor der Partie gegen Ajax erwartungsgemäß erfreut über seine Einsatzzeiten in der jungen Vergangenheit. „Jedes Spiel tut mir natürlich extrem gut. Ich hole mir mit jeder Minute mehr Selbstvertrauen. Ich glaube, dass ich einfach wieder in einen Fluss komme, wo mir die Dinge ein bisschen leichter fallen und ein gewisses Selbstverständnis wiederkommt.“
Brandt blendet die Vergangenheit aus
Dass es für Brandt seit seinem Wechsel von Bayer 04 Leverkusen nicht immer nur Höhen gegeben hat, sei klar. „Sicherlich waren die letzten zwei Jahre sehr turbulent mit guten Phasen und auch einer schlechten Saison letztes Jahr. Aber das ist für mich ad acta gelegt und vergangen. Ändern kann ich es eh nicht.“
Nun gelte es, wieder nach vorne zu schauen. Dass das mit Startelfeinsätzen im Rücken besser gelingt, ist selbsterklärend. „Ich habe nach wie vor einen Riesen-Spaß, für diesen Verein zu spielen, möchte noch eine Menge erleben und das hoffentlich auch sehr erfolgreich“, so Brandt.
Brandt: „Glaube, dass sich alles fügen wird“
Spannend wird es zu beobachten sein, wie es um die Einsätze des Deutschen bestellt ist, wenn Dahoud und Reyna zurückkehren. Dies könnte demnächst bevorstehen.
Fliegt Brandt dann wieder aus der Startelf oder hat er sich über die Spiele eventuell ein gewisses Standing erarbeitet, um den Anspruch stellen zu können, in den wichtigen Spielen zur Stammelf der Schwarz-Gelben zu zählen?
Sicher ist das auch mit einer Menge Arbeit verbunden. „Ich nehme an, wo man der Meinung ist, da kann ich noch was verbessern“, sagte Brandt. Trotzdem sei er sich seiner Stärken bewusst. „Ich bleibe mir treu und bleibe dran. Ich mache einfach weiter, so wie ich es am besten kann und glaube, dass sich da alles fügen wird.“
Position für Brandt nicht entscheidend
Eventuell könnte eine Kompromisslösung darin bestehen, dass Brandt dem großen Konkurrenzkampf im zentralen Mittelfeld (Witsel, Can, Dahoud, Bellingham, Reyna) ein Stück weit aus dem Weg geht und sich mehr mit offensiveren Aufgaben beschäftigt. Denn auf welcher Position er spielt, sei ihm grundsätzlich egal. Die Hauptsache sei für den 25-Jährigen, dass er überhaupt spielt.
„Am wohlsten fühle ich mich auf dem Platz. Ich helfe natürlich immer sehr gerne da aus, wo Hilfe benötigt wird. Ich will einfach gerne Fußball spielen.“ Hinzukomme, dass das Spiel unter BVB-Coach Marco Rose gar nicht so positionsbezogen sei. „Wir tauschen oft. Marco ist dann auch gelegentlich auf dem Flügel. Du bist gefühlt überall.“
Und so bleibt letztendlich wohl nur abzuwarten, wie die Mannschaft aussehen wird, wenn mal alle Spieler zur selben Zeit fit sind. Kann sich Brandt in der Startelf halten? Hin und wieder wird aber wohl jeder zum Einsatz kommen. Besonders dann, wenn Borussia Dortmund die Gruppenphase in der Champions League übersteht und auch hintenraus noch eine Dreifachbelastung hat.