An seinen tollen Lauf aus der vergangenen Spielzeit, als er in seinen letzten sieben Einsätzen an neun Toren der Werkself direkt beteiligt war, konnte Julian Brandt dieses Jahr nicht anknüpfen. Was möglicherweise auch daran liegen könnte, dass mit Karim Bellarabi (Sehnenriss im Adduktorenbereich) der kongeniale Partner aus der Schlussphase der Vorsaison verletzt fehlt.
Dennoch wirkt Brandt in Leverkusen weiterhin etabliert, hat bislang nur die Erstrundenpartie im DFB-Pokal wegen seiner Olympia-Teilnahme verpasst. Ansonsten ist er in allen Pflichtspielen zum Einsatz gekommen, sechsmal von Beginn an.
Und längst gilt das Interesse der Leverkusener Konkurrenz am erst 20-jährigen Fußballerjuwel als verbrieft, zumindest das der Münchner Bayern. Die verfolgen die Entwicklung des Talents schon seit einigen Jahren und fühlten bei ihm auch vor, aber Brandt entschied sich bewusst gegen einen Wechsel zu einem mit Topstars besetzten Spitzenklub.
Für die weitere Zukunft stellt sich aber die Frage, wie lange Bayer 04 seinen Spieler noch halten kann. Vertraglich haben sich die Parteien beim Transfer (Anfang 2014) auf eine Zusammenarbeit bis 2019 geeinigt. In diesem Zusammenhang wartet die "Sport Bild" in ihrer heutigen Printausgabe mit einem wesentlichen Vertragsdetail auf: Dem Magazin zufolge ist im Arbeitspapier eine Ausstiegsklausel in Höhe von 12,5 Millionen Euro verankert, die 2018 greift.
Bayer um Streichung bemüht
Gemessen an dem, was mittlerweile an Transfersummen fließt, sicherlich ein nicht marktgerechter Preis. Will Leverkusen für Brandt noch mal einen dicken Batzen kassieren, müsste also über einen Verkauf nach dieser Saison nachgedacht werden.
Eine bessere Variante für die Rheinländer wäre es, die Klausel im Zuge einer Vertragsmodifikation abzukaufen oder zu erhöhen. Entsprechende Gespräche mit Jürgen Brandt, dem Vater sowie Berater des Offensivakteurs, soll es bereits geben. Der Klub ließ aber schon durchblicken, dass die Spielerseite keine Entscheidung vor der Winterpause treffen wolle.
Sollte letztlich ein Verkauf angestrebt werden, könnte der FC Bayern erneut schlechte Karten haben. Denn Leverkusen ist ähnlich wie einst im Fall von Arturo Vidal nicht daran gelegen, Brandt zu einem direkten Bundesligakonkurrenten zu transferieren. Einen derart gelagerten internen Beschluss gibt es nach "Sport Bild"-Informationen allerdings noch nicht.