Während die "BILD"-Zeitung gestern berichtete, dass Schalke 04 den Verhandlungen zwischen Juventus Turin und dem Berater von Julian Draxler, Roger Wittmann, zugestimmt hat, wartet "Sport Bild" parallel mit einer nicht weniger interessanten Information auf. Demnach sind die Gespräche zwischen der Spielerseite und der Alten Dame bereits weit fortgeschritten. Im Grunde steht in diesem Zusammenhang nur noch die Entscheidung des Schalker Eigengewächses aus, seinen Herzensklub tatsächlich zu verlassen.
Die "Gazetta dello Sport" aus Italien berichtet gleichzeitig bereits über eine grundsätzliche Einigung zwischen beiden Parteien. Der Nationalspieler soll bei der Alten Dame einen Fünfjahresvertrag erhalten mit einem Jahresgehalt von 2,7 Millionen Euro und Bonuszahlungen.
Nun müssten die beiden Vereine noch in Sachen Ablöse eine Übereinkunft finden. Wenngleich Horst Heldt gegenüber "BILD" angab, noch keine konkrete Offerte vorliegen zu haben, sollen die Italiener dem Vernehmen nach zu einem Angebot über 25 Millionen Euro bereit sein. Die in Draxlers Vertrag verankerte Ausstiegsklausel (45 Millionen Euro) ist dagegen nicht mehr einschlägig, weil sie jährlich jeweils zu Ende Juni ihre Gültigkeit verliert.
Finanzspritze für S04?
Zumindest in monetärer Hinsicht könnte ein Verkauf des 21-jährigen Weltmeisters für die verbummelte Champions-League-Teilnahme entschädigen. Den Königsblauen, denen zuletzt dreimal hintereinander die Qualifikation für die europäische Königsklasse gelang, entgehen durch das Verpassen des Wettbewerbs Einnahmen in Höhe von mindestens 20 Millionen Euro. Außerdem könnte der Geldsegen in andere Mannschaftsteile reinvestiert werden – wie die "Sport Bild" schreibt, ist Schalke-Coach André Breitenreiter noch auf der Suche nach mindestens drei Verstärkungen für die neue Spielzeit.
Inwiefern der Revierklub einen Abgang von Draxler sportlich verkraftet, ist eine andere Frage. In der vergangenen, zum Ende hin desolat verlaufenen Knappen-Saison konnte der Mittelfeldspieler jedenfalls kaum einen Beitrag leisten, da er sich am 10. Spieltag einen Sehnenteilriss im rechten Oberschenkel zuzog und rund fünf Monate ausfiel. Im Bundesliga-Endspurt reichte es für ihn lediglich zu sechs Einwechslungen und einem Startelfeinsatz über 64 Minuten.