"Zu beweisen, dass ich den Titel Weltmeister zu Recht trage" – im Lichte dieses Mottos startete Julian Draxler voller Elan in die Saison 2014/15. Ein am zehnten Spieltag gegen den FC Augsburg erlittener Sehnenteilriss im rechten Oberschenkel setzte diesem Unterfangen Ende Oktober ein jähes Ende. Sogar um eine anschließende Operation kam er nicht umhin.
Volle fünf Monate fehlte der 21-Jährige dem FC Schalke 04, der sein Eigengewächs – Draxler gehört seit 2001 zum Verein – schmerzlich vermisst hatte. Doch seit zwei Tagen trainiert er wieder vollumfänglich mit und ist erneut voller Tatendrang. Im Gespräch mit dem "kicker" macht er sich schon für das kommende Heimspiel gegen den SC Freiburg "berechtigte Hoffnungen, im Kader zu stehen."
Die Ärzte signalisierten ihm jedenfalls, "dass nichts mehr passieren kann." Grünes Licht also für einen Kurzeinsatz am Wochenende? Draxler hätte wohl nichts dagegen: "Eine Rückkehr in der Arena wäre natürlich schöner als auswärts."
Neuer Anlauf in der nächsten Saison
Nichtsdestotrotz relativiert der Nationalspieler überschwängliche Erwartungen und verweist darauf, dass er vorerst "alles andere als in Topform" sein wird. Zur prägenden Spielerpersönlichkeit, die er bei den Königsblauen in der Vergangenheit unzweifelhaft war, wird Draxler aller Voraussicht nach erst wieder in der kommenden Spielzeit reifen können.
Die verbleibenden sieben Saisonpartien werden demgegenüber eher benötigt, um das Vertrauen in den eigenen Körper zurückzugewinnen. Im anspruchsvollen Bundesliga-Wettbewerb ohne Reserviertheit in Zweikämpfe zu gehen, Sprints hinzulegen, zu schießen – das dürfte die persönliche Maßgabe für die nächsten Wochen sein.
Angesprochen auf seine Zukunftspläne, versichert Draxler, dass er in den vergangenen Monaten verständlicherweise zu beschäftigt war, um an solche Dinge zu denken. Daher vertagt der bis 2018 gebundene Knappe diese Frage: "Wie immer werde ich im Sommer überlegen, was sinnvoll ist."