Unlängst sorgte Julian Draxler mit seiner recht forsch in die Öffentlichkeit getragenen Wechselabsicht für neue Unruhe beim VfL Wolfsburg. Wenig verwunderlich, dass die vom Spieler mitunter kritisierten Vereinsverantwortlichen um Geschäftsführer Klaus Allofs und Trainer Dieter Hecking zum klärenden Gespräch baten.
Wolfsburg hatte in den vergangenen Wochen wiederholt betont, dass ein Verkauf von Draxler nicht zur Debatte steht – angesichts der jüngsten Störgeräusche sah sich der Klub gestern dazu veranlasst, eine Presseerklärung herauszugeben, in der unmissverständlich festgehalten wurde, dass der Ex-Schalker in diesem Sommer nicht transferiert wird.
Die Niedersachsen sind mit ihrer Haltung auf der sicheren Seite, weil das Vertragswerk (Laufzeit bis 2020) keine Ausstiegsmöglichkeit vorsieht. Jedenfalls nicht in diesem Jahr. Denn wie der VfL in der offiziellen Mitteilung außerdem einräumt, enthält der Kontrakt zwischen dem 22-jährigen Offensivspieler und den Wölfen eine Ausstiegsklausel, die allerdings erst 2017 greift.
Über die Höhe der fixierten Ablösesumme wurden keine Angaben gemacht. In den Medien kursieren derweil riesige Summen: Während der "kicker" den Betrag auf mindestens 75 Millionen Euro beziffert, berichtet die "Wolfsburger Allgemeine", dass ihren Informationen zufolge die Klausel bis zu 100 Millionen Euro betragen kann.
Vor dem Hintergrund, dass Draxler sich in der neuen Saison mit dem VfL nicht auf internationaler Bühne präsentieren kann, wäre es für sein Management im nächsten Sommer wohl eine Herkulesaufgabe, einen Verein aufzutreiben, der diese Summe zu entrichten bereit ist.