Julian Draxler
1. Bundesliga
Zunächst wieder auf dem Flügel

Finn Wagner

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"Wir wollen ihn so entwickeln, dass er irgendwann Zehner spielt", kündigte VfL-Trainer Dieter Hecking unmittelbar nach der Verpflichtung von Julian Draxler von Schalke 04 in diesem Sommer im "kicker" an.

Der Weltmeister sollte bei den Wölfen den Abgang von Kevin de Bruyne in Richtung Manchester City kompensieren, wurde noch kurz vor Toresschluss für angeblich 36 Millionen Euro verpflichtet.

Doch bereits zur Ankunft von Draxler in Wolfsburg hatte sich auf der erklärten Wunschposition von Trainer und Spieler für den Neuzugang eine weitere Verpflichtung des Sommers festgespielt: Max Kruse, Nationalmannschaftskollege des ehemaligen Schalkers, agiert seit Saisonbeginn hinter den Spitzen.

Am Samstag beendete der gelernte Stürmer dann auch seine Torflaute, erzielte seine ersten drei Ligatreffer für den neuen Arbeitgeber gegen Hoffenheim. In dieser Form ist der 27-Jährige aus dem Zentrum nicht wegzudenken.

Ein Umstand, den Draxler akzeptiert: "Mir ist es recht, so lange wir so spielen, dass ich auch auf der Außenbahn gut eingebunden bin", sagt der 22-Jährige laut "kicker". "Es hat gut gepasst, der Trainer hat nicht so viel Spielraum, was zu verändern."

Gegen Hoffenheim strahlte Draxler auch vom Flügel her Torgefahr aus, bereitete zudem zwei Treffer vor. "Julian links aufzustellen, um ihn von dort mit seiner Dynamik in die Mitte ziehen zu lassen, ist auch eine gute Option", so Hecking bereits nach der Verpflichtung.


Altbekannte Rolle für Draxler

Das Nachsehen beim VfL hat aufgrund der Personalsituation aktuell André Schürrle, der eigentlich für den linken Flügel eingeplant war. Der Nationalspieler kommt derzeit nicht über die Rolle als Joker hinaus.

Die Rolle auf dem Flügel kennt Draxler bereits aus Schalker Tagen: Dort gab es die Position des Zehners zuletzt unter dem neuen Trainer André Breitenreiter nicht mehr, der 22-Jährige wurde wie in Wolfsburg auf der linken Außenbahn aufgeboten.

Aber auch in den Jahren zuvor agierte der Nationalspieler öfter auf dem Flügel als im Zentrum. Teilweise, weil das Schalker Personal keinen besseren Linksaußen hergab, teils, weil Max Meyer oder auch Kevin-Prince Boateng dort eingesetzt wurden.