Julian Green
1. Bundesliga
Degradierung nach abgelehntem Wechsel?

NevenX

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Bereits vor drei Wochen berichtete die "Hamburger Morgenpost", dass Julian Green nach den Turbulenzen um seine Ablehnung, in der Regionalligamannschaft spielen zu müssen, die HSV-Verantwortlichen um ein klärendes Gespräch gebeten habe. Bei dem Treffen mit Trainer Joe Zinnbauer und Sportdirektor Peter Knäbel habe man ihm ein Dokument vorgelegt.

"Auf dem Zettel stand Abmahnung, und es stand dort, wenn ich noch einmal aufgefordert würde, in der zweiten Mannschaft zu spielen, dann müsse ich das machen, weil ich verpflichtet sei", berichtet Green im Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit". "Ich habe das nicht unterschrieben, aber meine Meinung gesagt", schildert er seine Reaktion.

Ginge es nach dem Hamburger SV, würde die Leihgabe des FC Bayern in der Rückrunde bei den Hanseaten nicht mehr unter Vertrag stehen. Zwei Tage vor Ende der Transferperiode habe man über seinen Berater eine Rückkehr in die Heimat nach München vorgeschlagen. Der 19-Jährige sollte jedoch nicht zu seinem Stammklub, dem FC Bayern, zurückkehren, sondern zum Lokalrivalen 1860 München, der im Tabellenkeller der 2. Liga um den Klassenerhalt kämpft. Green und sein Berater lehnten jedoch ab. Wenige Tage später bat ihn dann Co-Trainer Patrick Rahmen darum, für die U23-Mannschaft aufzulaufen. Wie bereits den Wechsel zu den Löwen, lehnte Green, fünfmaliger Nationalspieler für die USA, auch dies ab.


Kein Kontakt zum Trainer

Wie Green berichtet, herrscht zwischen ihm und Trainer Joe Zinnbauer Funkstille. Sagte ihm der zu Saisonbeginn entlassene Mirko Slomka noch, er sei sein Wunschspieler, habe Zinnbauer sowohl in der Hinrunde als auch in der Vorbereitung auf die Rückrunde kein Wort mit ihm gewechselt. "Im Vorbereitungsspiel (gegen Manchester City, d. Red.) habe ich 15 Minuten gespielt. Er hat mich bei der Einwechslung noch nicht mal angeguckt, kein Wort gesagt, gab mir das Gefühl, mich nicht wahrzunehmen." Seit Beginn habe er das Empfinden, nicht gebraucht zu werden, obwohl er im Sommer mit "voller Vorfreude" nach Hamburg kam.

Auch wenn er gegenwärtig weder dem Kader der ersten noch der zweiten Mannschaft angehört, scheint das Kapitel HSV nicht gänzlich abgeschlossen zu sein. Sollten die Trainingsleistungen stimmen, dürfe er sich wieder Hoffnungen auf Einsätze bei den Profis machen. Dies sei ihm zumindest so mitgeteilt worden.