Damit hatte weder er noch der Verein gerechnet: Kurz nach der Verpflichtung von Julián Malatini im Winter musste der junge Abwehrspieler aufgrund der Verletztensituation schon in der Startelf des SV Werder Bremen ran. Dabei blieb es bis jetzt. Doch bald könnte es für ihn wieder auf die Bank gehen.
Dass nämlich längst nicht alles perfekt läuft und Malatini noch lernen muss, zeigte sich nicht zuletzt im Heimspiel gegen Borussia Dortmund, in dem er zum Beispiel vor dem 0:2 gegen BVB-Star Jadon Sancho nichts ausrichten konnte. Trotzdem zeigte sich Trainer Ole Werner mit den ersten Leistungen des 22-Jährigen zufrieden.
„Er hat den Sprung ins kalte Wasser ganz gut gemeistert“, so der Coach. Dass dieser überhaupt nötig wurde, lag an den diversen Verletzten in der Bremer Hintermannschaft – eine Problematik, die sich schon fast durch die gesamte Saison zieht. Unter anderem deswegen wurde Malatini auch im Winter verpflichtet – und er musste früher ran, als alle erwartet haben.
Werner: Gut mit Rückschlägen umgehen
Nach einem perfekten Einstand mit einem Jokertor gegen den SC Freiburg am 19. Spieltag rutschte Malatini während des 21. Spieltags gegen Heidenheim für den verletzten Niklas Stark ins Team. Seither steht er in der Startelf. Und dafür, dass er bei einem neuen Verein und in einem neuen Land spielt, macht er es durchaus ordentlich. Das sieht auch Trainer Werner so.
Nichtsdestotrotz: „Jetzt ist so eine Phase, in der sich die neuen Eindrücke langsam setzen. Du hast nun Spiele dabei, in denen du merkst, dass du noch nicht am Ende deines Weges und deiner Entwicklung angekommen bist. Da ist es wichtig, dass man den Spieler in dieser Situation begleitet“, so Werner. „Unsere Aufgabe ist es jetzt, zu schauen, wie wir ihn weiterentwickeln, und wie wir auch mit dem einen oder anderen Rückschlag umgehen, der kommen kann.“
Für Malatini wird es eng mit Startelfeinsatz
Da so langsam wieder ein paar Konkurrenten mit Bundesliga-Erfahrung zurück in den Kader rutschen (Ausnahme: die erneute Verletzung von Niklas Stark) wird es für Malatini in Zukunft wieder enger. So wird wahrscheinlich in absehbarer Zeit – vielleicht auch schon am nächsten Spieltag bei Union Berlin – Miloš Veljković in die Startelf zurückkehren. Der Serbe feierte bereits vergangene Woche gegen den BVB sein Comeback für Werder. Er kam in der 65. Minute ins Spiel – für den Südamerikaner.
Es dürfte bei Veljković eine Frage der Risikobereitschaft sein, ob er schon gegen Union in der Anfangsformation steht. Denkbar, dass bei grünem Licht Malatini herausrotiert. Aber auch das Zentrum der Dreierkette muss aufgrund des erneuten Ausfalls von Stark neu besetzt werden. Routinier Christian Groß hat hier allerdings wohl die besten Chancen.
So oder so wird Malatini nah an der ersten Elf bleiben. „Er wird weiterhin eine gute Rolle für uns spielen“, so Werner.