Er streite derzeit mit Ralph Hasenhüttl und Thomas Tuchel darum, wer demnächst das Traineramt beim FC Bayern bekleiden werde, gab Hoffenheim-Coach Julian Nagelsmann vor Kurzem während eines Pressegesprächs scherzhaft zu Protokoll. Der 29-Jährige gehört dieser Tage zu den gefragtesten Übungsleitern, hat im zurückliegenden Jahr eine Erfolgsgeschichte bei der TSG geschrieben und gleichsam auf der Überholspur von sich reden gemacht.
Zum 21. Spieltag der Vorsaison übernahm er als Bundesliganeuling eine abstiegsbedrohte Mannschaft und führte sie erst zum Klassenerhalt und dann in einer Hinrunde ohne Niederlage – wohlgemerkt als jüngster Cheftrainer in der Geschichte des Oberhauses. Gefühlt scheinen die Fußballgelehrten einig, dass Nagelsmann in naher Zukunft für Höheres berufen ist.
"Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich extrem erfolgshungrig bin", räumt der TSG-Trainer im Gespräch mit dem "kicker" angesprochen auf eine etwaige Titelsehnsucht ein. Das sehe man Woche für Woche im Training als auch in den Spielen seines Teams. "Ich möchte in Hoffenheim das Maximale herausholen. Ob das für einen Titel reicht, ist mit einem Fragezeichen versehen. Lust dazu hätte ich."
Und falls irgendwann ein großer Klub kommt "und die Zeit reif ist, versuche ich auch dort, mein Bestes zu geben und Titel zu gewinnen". Diese Zeit sieht er aber noch nicht gekommen. Auf Nachfrage, ob er auch nächste Saison im Kraichgau trainiert und der Klubanhang dementsprechend beruhigt sein kann, erklärt er: "Davon gehe ich aus, ja. Die können beruhigt sein."
Seine nicht endgültig wirkende Antwort begründet er mit dem Umstand, dass es in diesem Zusammenhang schließlich nicht nur nach ihm geht. "Da gibt es ja noch andere, die das entscheiden. Vielleicht sagt ja ein Klub-Verantwortlicher irgendwann, ich soll gehen. Man weiß ja nie", so Nagelsmann, der in Hoffenheim einen Vertrag bis 2019 besitzt.