Etwas überraschend hat Borussia Dortmund zum Bundesligastart im neuen Jahr mit Julian Ryerson doch noch einen Winterneuzugang im Gepäck. So unversehens, wie der Transfer bekannt wurde, so schlagartig wird sich der von Union Berlin gekommene Neuzugang womöglich sogar in der Startelf seines neuen Teams wiederfinden. Nämlich beim Heimspiel des BVB gegen den FC Augsburg am Sonntagnachmittag.
Für einige Trainingseinheiten bis dahin reicht es jedenfalls, Ryerson ist seit Dienstag offiziell Dortmunder. Nach Einschätzung von LigaInsider kommt er als Alternative für die Anfangsformation in Betracht, auf dem Posten des rechten Außenverteidigers. Auch Bild und kicker sehen ihn direkt von Beginn an auflaufen.
Unter Beibehaltung einer Viererkette müsste dann voraussichtlich ein Verteidiger aus dem Trio Mats Hummels, Niklas Süle und Nico Schlotterbeck weichen. Es liefe wohl auf Schlotterbeck hinaus. Auf der Position links hinten, die Ryerson ebenso bekleiden kann, dürfte sich derweil Raphaël Guerreiro wieder einfinden. Nach muskulären Problemen trainiert er seit Dienstag wieder mit.
Ryerson vermeintlich nur die Dreierkette gewohnt
Apropos Viererabwehrkette: Die ist Dortmunds Neuzugang doch gar nicht gewohnt! In Berlin ist das Spiel unter Trainer Urs Fischer vom 3-5-2-System geprägt, in der Ryerson seinen Platz fast ausschließlich auf der Schienenposition hatte. Für BVB-Trainer Edin Terzić kein Problem.
„So, wie sie [Union, Anm. d. Red.] das Ganze interpretieren, wie häufig einer von diesen drei Innenverteidigern immer wieder ins Zentrum vorsticht“, machte sich Terzić am Freitag an eine Kurzanalyse, „war Julian dadurch häufig in der Position eines Links- oder Rechtsverteidigers in einer Viererkette.“ Obendrein ist Ryerson von der norwegischen Nationalmannschaft ein 4-4-2 gewohnt.
Die Positionierung bereitet also keine Schwierigkeiten. Im Gegenteil, Dortmunds Coach sieht hier einige Möglichkeiten: „Er fühlt sich auf allen vier Außenpositionen sehr wohl, sowohl offensiv als auch defensiv.“ Bei Union half Ryerson auch schon als Innenverteidiger in einer Dreierkette aus.
Die sportliche Qualität stimmt ebenfalls. Er habe früh Gefallen an der Spielart seines neuen Schützlings gefunden, hielt Terzić am Freitag fest. Jetzt muss sich zeigen, ob das ausreicht, um einen seiner bereits etablierten Spieler aus der Abwehrreihe zum Härtefall zu machen – und ihn auf die Bank zu verfrachten.