Uwe Rösler ist seinen Trainerjob bei Fortuna Düsseldorf mit klaren Systemvorstellungen angetreten. Unter anderem wird jetzt mit Dreier- statt Viererabwehrkette gespielt. Damit einhergehend: eine veränderte Rolle für Kaan Ayhan. Was den angestammten Innenverteidiger aber ganz und gar nicht stört.
Vielmehr deckt sich die forsche und offensiv ausgerichtete Art, die Rösler besonders auch von den äußeren Defensivakteuren sehen will, mit seinen eigenen Vorstellungen. Der 25-jährige ist etwas aus der Abwehrzentrale herausgerückt und spielt nunmehr rechts in der Dreierreihe, "das gefällt mir". Ohnehin sei es für ihn nie fremdes Territorium gewesen, "mich vorne einzuschalten".
Sein Team trete jetzt "aktiver" auf, "das ist insgesamt angenehmer, als nur zu reagieren", resümiert Ayhan, der als äußerer Verteidiger von hinten mit anschieben soll. Mehr Offensivbeteiligung bedeutet für ihn auch ein größeres Arbeitspensum, die zu absolvierenden Laufwege sind weiter – "aber das ist in Ordnung. Die Rolle liegt mir."
Torgefählicher Verteidiger: Ayhan diese Saison schon mit 5 Scorern
Ungeachtet seines Daseins als Abwehrspieler zählt Ayhan in Düsseldorf zu den technisch versierteren Profis im Kader. Da liegt es nahe, dass er sich nicht aufs Mauern beschränken will, sondern das gepflegtere Spiel sucht. Auch wenn er zurückhaltende Herangehensweisen unter Rösler-Vorgänger Friedhelm Funkel nicht schlechtreden möchte:
"Früher waren wir zwar auch oft sehr erfolgreich damit, vor allem auf die Fehler des Gegners zu warten. Aber immer nur mitzuspielen – dafür haben die Gegner in der Bundesliga eine zu große Qualität."
Ayhan gilt schon länger als Abwehrakteur, von dem immer wieder Torgefahr ausgeht. Das setzt sich im neuen System – zumeist eine 3-5-2-Grundordnung – fort. Kam der türkische Nationalspieler diese Saison in 18 Ligaspielen unter Funkel auf einen Treffer und zwei Vorlagen, stehen in sechs Partien der Ära Rösler auch bereits ein Treffer und ein Assist zu Buche.