Mittelfeldspieler Kai Havertz, aktuell eines der größten Talente des deutschen Fußballs, muss den nächsten Schritt in seiner Karriere möglicherweise auf 2021 verlegen. Denn mitten in seiner Zukunftsplanung kam etwas dazwischen, mit dem niemand rechnen konnte: Die allseits bekannte Corona-Krise.
Durch sie haben viele Vereine auf der Welt mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, sogar die europäischen Top-Klubs können sich hohe Transfersummen im kommenden Sommer-Transferfenster kaum leisten – und das wird zum Problem für den 20-jährigen Havertz von Bundesligist Bayer 04 Leverkusen.
Zieht sich Real Madrid aus dem Rennen zurück?
Viele Klubs der europäischen Top-Ebene sollen in der jüngeren Vergangenheit über eine Verpflichtung von Havertz nachgedacht haben, darunter Real Madrid, der FC Barcelona, der FC Bayern München, Manchester United und der FC Chelsea. Ersterer scheint sich aus dem Rennen um Havertz zurückzuziehen.
So berichtet die spanische Sportzeitung "Marca", dass Havertz bis zur Corona-Krise eines der Transferziele von Real Madrid im Sommer war, die Königlichen finanziell allerdings so hart getroffen wurden, dass sie sich den Spieler nicht mehr leisten können. Ein Transfer sei erst wieder 2021 im Bereich des Möglichen.
Havertz im Sommer wohl auch nicht zum FC Bayern
Auch auf deutscher Seite scheint eine Havertz-Verpflichtung für den FC Bayern München unwahrscheinlich geworden zu sein. Denn auch die Bundesliga hat aufgrund der ausbleibenden Zuschauerzahlen natürlich Einbußen zu verkraften. Eine 100-Millionen-Ablöse, wie Leverkusen sie für ihren Star-Spieler verlangt, ist da auch für den deutschen Rekordmeister nicht zu stemmen.
FCB-Vorstandsmitglied Oliver Kahn geht sogar so weit, dass er gegenüber "Sky90" sagte, sich ein Sommer-Transferfenster ohne Spieler-Verpflichtungen vorstellen zu können. "Das könnte eine Option sein", so Kahn. "Wir schauen uns im Moment alles an - wie viele andere europäische Vereine auch. Ich habe bis jetzt noch nicht festgestellt, dass die Vereine groß bereit sind, irgendwelche Transfers zu machen. Wir sind sehr gut beraten, eine gewisse Vorsicht walten zu lassen."
Auch Uli Hoeneß, Bayerns stellv. Aufsichtsratsvorsitzende, äußerte sich gegenüber dem "Bayerischen Rundfunk" eher pessimistisch, was eine Verpflichtung von Havertz im Sommer anbelangt. "Den würden wir sicherlich gerne haben", so der ehemalige Präsident der Münchner. "Sportlich würde ich ihn gerne in München sehen, aber Stand heute kann ich es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Havertz kommt."
Manchester United angeblich mit 56-Millionen-Offerte
Von der englischen Boulevardzeitung "The Sun" schwappt zurzeit ein eher wirres Gerücht rüber nach Deutschland. Demnach biete Manchester United (ebenfalls interessiert) für Havertz 50 Millionen Pfund, die umgerechnet etwa 56 Millionen Euro entsprechen. Eine Summe, für die Leverkusen krass von seiner Ursprungsforderung abweichen müsste – was so keineswegs zu erwarten ist.