Mit Kevin Kampl, Lars Bender, Karim Bellarabi, Kevin Volland und gegebenenfalls auch Charles Aránguiz fehlen Bayer Leverkusen morgen im Spiel gegen den SV Darmstadt 98 wichtige Stammkräfte im Mittelfeld. Profiteur der angespannten Personallage könnte Kai Havertz sein.
Feierte der 17-Jährige erst vor drei Wochen seine Profipremiere als jüngster Bundesligaspieler in der Geschichte des Werksklubs, folgte unter der Woche der Einstand in der Champions League: In der Partie gegen Tottenham Hotspur (1:0) wurde er in der 86. Minute eingewechselt und avancierte damit zum zweitjüngsten deutschen Debütanten in der Königsklasse (17 Jahre, 4 Monate, 22 Tage) – nur Serge Gnabry unterbietet diesen Wert noch.
Binnen weniger Monate hat Youngster Havertz damit einen großen Entwicklungssprung hingelegt. Mit weiteren Einsätzen kann durchaus gerechnet werden, womöglich sogar in der Startelf. Darauf angesprochen eklärte Bayer-Trainer Roger Schmidt heute vielsagend: "Sagt ja eigentlich alles, dass ich ihn [gegen Tottenham, Anm. d. Red.] einwechsle."
Zum Zeitpunkt der Einwechslung stand es 1:0 für die Werkself und "eins ist klar: Das Spiel am Mittwoch wollten wir schon gewinnen", machte Schmidt deutlich, dass der Einsatz des Mittelfeldspielers nicht aus Gründen der Gefälligkeit erfolgte.
"Zu helfen den Sieg nach Hause zu bringen und dann dieser Situation gewachsen zu sein – das zeigt einfach, wie wir ihn im Moment sehen und was er sich für ein Standing mittlerweile bei uns erarbeitet hat." Der Trainer zog dabei einen Vergleich zu Benjamin Henrichs, der heute erstmals in den Kader der deutschen A-Nationalmannschaft berufen wurde. Havertz sei "sehr schnell ein vollwertiger Spieler" geworden, lege Robustheit und Entschlossenheit in den Zweikämpfen an den Tag.
"Wir werden ihn natürlich behutsam heranführen", so Schmidt weiter, anderseits gilt auch: "Wenn man da [in Wembley] spielen kann, kann man auch zu Hause in der Bundesliga von Anfang an gegen Darmstadt 98 spielen. Ob ich das jetzt machen werde, ob das der richtige Zeitpunkt ist – das kann ich nicht sagen. Aber grundsätzlich trauen wir ihm das schon zu."