Kasper Dolberg hat in dieser Wintertransferperiode den Weg zur TSG Hoffenheim gefunden, um den Verlust vom nach England abgewanderten Angreifer Georginio Rutter aufzufangen. Etwas Nachholbedarf hat der Leihspieler vom OGC Nizza aber noch, wie Coach André Breitenreiter auf der Pressekonferenz am Donnerstag mittelte.
„Er hat sich gut integriert. Ich finde schon, dass man noch deutlich sieht, dass er längere Zeit nicht gespielt hat und dass er in den Rhythmus finden muss“, bilanzierte Breitenreiter. „Aber er deutet immer wieder im Training an, welch großes Potenzial in ihm steckt.“
Dolberg, der im Sommer 2019 als großes Offensivtalent für rund 20 Millionen Euro vom AFC Ajax nach Nizza wechselte, blickt auf eine schwierige Zeit zurück. Zuletzt von den Franzosen wegen einer schlechten Perspektive an den Sevilla FC verliehen, saß er auch dort oftmals nur auf der Bank. Der Wechsel zur TSG eröffnet ihm nun eine neue Chance.
Breitenreiter mit Dolberg im Einzelgespräch
Druck möchte die TSG auf den hochveranlagten Dänen nicht aufbauen. In einem Einzelgespräch nahm sich Breitenreiter den 25-Jährigen zur Brust, „wo ich auch über die Erwartungen an ihn gesprochen habe. Er muss sich nicht unter Druck setzen“. Der Trainer forciert mit seinem Schützling, „aus diesen schlechten 1,5 Jahren“ herauszukommen.
Angedeutet hatte Dolberg seine Klasse bereits bei seinen vergangenen Stationen, der ganz große Durchbruch blieb letztendlich aber aus. Was auch Breitenreiter einzuordnen weiß. „Wir wissen, was er kann“, sagte der Coach, der mit Blick auf die Erwartungen nachschob: „Das bedeutet für mich, dass er nicht vom ersten Tag an jedes Spiel mit drei Toren entscheiden muss, sondern dass der Weg entscheidend ist, um ihn aus diesem Tal herauszubekommen.“
Vier Stürmer zur Wahl: Wer startet gegen Union?
Diese Aussagen lassen natürlich vorerst offen, ob Dolberg direkt im ersten Ligaspiel im neuen Jahr in der Startelf steht. Breitenreiter hat mit gleich vier Kandidaten die Qual der Wahl. Ihlas Bebou, Munas Dabbur, Andrej Kramarić und eben Dolberg stehen für die beiden Stürmerpositionen zur Verfügung.
Bebou, der monatelang mit einem Knorpelschaden im Knie raus war und auch Dabbur (Schultereckgelenkssprengung) könnten im Fitnessbereich noch Defizite aufweisen, was für Neuzugang Dolberg und Kramarić spricht. Letzterer hatte zuletzt ebenfalls mit kleineren Blessuren zu kämpfen.