Gewinnen 0,1 Prozent doch die Oberhand über die 99,9 Prozent, die Wölfe-Manager Klaus Allofs vor wenigen Wochen als Wahrscheinlichkeit für einen Verbleib von Kevin De Bruyne angegeben hatte? Seit Wochen ist die ungeklärte Zukunft des 24-Jährigen das Hauptthema beim VfL Wolfsburg, Bewegung in dieser Angelegenheit ist indes selten zu verzeichnen gewesen. Dies scheint sich kurz vor Toresschluss – die Transferperiode endet am 31. August – zu ändern. "Es könnte die wichtigste Woche seiner Karriere sein", zitiert der "kicker" in diesem Zusammenhang die fast schon prophetischen Worte von Spielerberater Patrick De Koster.
Nach Informationen der "WAZ" tendiert De Bruyne aktuell zu einem Vereinswechsel. Als Abnehmer stünde im Fall der Fälle – neben anderen Interessenten – der Premier-League-Klub Manchester City bereit, der sein Werben um den Belgier zuletzt offenbar entschieden intensiviert hatte. Die Niedersachsen wollen ihren bis 2019 gebundenen Spieler zwar grundsätzlich halten respektive zu einer Vertragsverlängerung inklusive Gehaltsaufbesserung bewegen, verhandeln aber gleichzeitig mit den Briten.
ManCity lockt De Bruyne
Entgegen der VfL-Bekundungen, dass Manchester noch mit keinem offiziellen Angebot um die Ecke gekommen sei, soll dem "kicker" zufolge vergangene Woche sehr wohl eine solche Offerte eingetrudelt sein, die eine Ablösesumme in Höhe von 65 Millionen Euro zum Inhalt hat. Und auch De Bruyne liegt demnach ein unterschriftsreifer Vertrag vor. In Manchester winken dem Topscorer der vergangenen Bundesliga-Saison rund 16 Millionen Euro jährlich.
Wolfsburg dagegen will ebenfalls tätig werden und seinem Star, so ist es laut "kicker" verabredet, in dieser Woche ein Angebot vorlegen: 11 Millionen Euro (bisher: 5 Millionen) an Jahressalär sollen dieses Papier zieren. Bis gestern ist in dieser Richtung gleichwohl noch nichts passiert.
Sportliche Perspektive
Derweil spielen hinsichtlich De Bruynes Entscheidung womöglich nicht nur die Finanzen eine Rolle. Der Rotschopf hegte Hoffnungen, sein Klub würde sich personell weiter verstärken, um die Chancen auf den Meistertitel oder ein gutes internationales Auftreten zu erhöhen. Als einzige richtige Verstärkung ist indes nur Max Kruse gekommen, der zu allem Überfluss auf dem Platz auch die De-Bruyne-Rolle einnehmen kann – wie zuletzt geschehen. Mit Koen Casteels, Francisco Rodriguez und Carlos Ascues wurden ansonsten lediglich ein weiterer Torwart beziehungsweise zwei Perspektivspieler verpflichtet.
Das Thema De Bruyne könnte die Medien bis zum letzten Tag des Transferfensters beschäftigen, das Allofs in der "WAZ" als "eine natürliche Grenze" im Hinblick auf eine endgültige Entscheidung bezeichnet. "Auf schnellere Klarheit zu drängen", führt der Wölfe-Manager aus, "sei nicht nötig."