Kevin De Bruyne
1. Bundesliga
Nebulöses Bekenntnis zum VfL

Kristian Dordevic

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Unter der Federführung von Manager Klaus Allofs und Trainer Dieter Hecking nahm der VfL Wolfsburg in der jüngeren Vergangenheit eine Entwicklung, angesichts derer der Klub mittlerweile als Spitzenkraft in Deutschland angesehen wird. Der Angriff auf Europa soll die konsequente Weiterführung dieses Werdegangs darstellen. Bei aktuell 14 Punkten Vorsprung auf Platz 4 scheint den Wölfen die direkte Champions-League-Qualfikation jedenfalls nicht mehr zu nehmen zu sein.

Insbesondere personell befindet sich der Verein in einer mehr als komfortablen Situation, hat einen nicht unerheblichen Teil der Leistungsträger mit langfristigen Verträgen ausgestattet. Des Weiteren haben bei einem Altersschnitt der Mannschaft von 25,46 Jahren (Platz 8 im Ligavergleich) einige Spieler sogar das Potenzial, in ihrer Leistungsfähigkeit weiter zu reifen. Das sieht auch Allofs so, spricht im "kicker" davon, dass viele seiner Schützlinge "normalerweise noch besser werden sollten."

Einer dieser längerfristig gebundenen Spieler mit entsprechenden Zukunftsaussichten ist Kevin de Bruyne: Der Überflieger der Saison (8 Tore – 15 Vorlagen) besitzt in der Autostadt noch einen Vertrag bis 2019. Dennoch macht sich immer mehr Skepsis breit, ob der Belgier denn im nächsten Jahr überhaupt noch bei den Niedersachsen auf der Gehaltsliste vorzufinden sein wird.


Allofs auf Rückschlag vorbereitet

Klare Bekenntnisse des Gespanns aus Spieler und Berater sucht man vergeblich. Zwar sei Wolfsburg aktuell der richtige Verein und ein Verbleib wie auch eine Vertragsverlängerung durchaus möglich, ein Wechsel nach der Saison hingegen ebenso. "Ich sage nie, dass ich im Sommer wechseln werde oder bleibe. Im Fußball wäre das nicht klug", verweigerte de Bruyne in der „Sport Bild“ jüngst kategorisch eine endgültige Aussage zu der Sache.

Auch vonseiten des Managers sind in diesem Zusammenhang immer wieder realistische – respektive pessimistische – Töne zu vernehmen. Allofs macht keinen Hehl daraus, dass es schwer sei, einen Spieler der Kategorie de Bruyne zu halten, wenn dieser einen Wechsel zu einem europäischen Topklub anstrebt. Wolfsburg habe nun einmal noch nicht das Renommee eines Spitzenvereins. Das sieht der 23-Jährige ähnlich ("Der VfL hat noch nicht den Status des FC Bayern").

Ein Video auf de Bruynes Facebook-Seite befeuert nun die Spekulationen um seine Person. Darauf angesprochen, ob er in der kommenden Saison noch im Dress der Wölfe auflaufe, antwortet das Fußballjuwel schulterzuckend: "Vermutlich ja." Überzeugend klingt indes anders. Daher wird die Akte de Bruyne in Wolfsburg sowohl für die Verantwortlichen als auch für den Wölfe-Anhang aller Voraussicht nach zum Geduldspiel.