Kevin Kampl
RB Leipzig
Nagelsmann hat die Belastung "im Auge"

Kristian Dordevic

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Als wäre er nie weggewesen: Nach gut einem halben Jahr ohne Einsatz hat Kevin Kampl zuletzt ohne jegliche Anlaufprobleme zweimal enorm stark aufspielen können. Für Julian Nagelsmann keineswegs verwunderlich, wie er am Dienstag beteuerte. Angesichts der langen Pause deutete der Trainer von RB Leipzig an, die Schraube aber nicht überdrehen zu wollen.

Zuletzt, beim 5:0 gegen den 1. FSV Mainz 05, brillierte der Slowene an der Seite von Marcel Sabitzer in der Zentrale der Sachsen, Konrad Laimer wich auf die Position des Rechtsverteidigers aus. "Wir werden jetzt auch nicht immer mit den beiden Sechsern spielen", verkündete Nagelsmann beim Vorgespräch zum Duell mit Hertha BSC (Mittwoch, 18:30 Uhr).

Um in Bezug auf Kampl hinterherzuschieben: "Bei Kevin muss man immer schauen, wie er die Belastung verträgt nach der Operation. Das muss man schon immer gut im Auge haben, damit da nicht noch mal was passiert."

Der vom Coach angesprochene Eingriff am Sprunggelenk wurde Ende November vorgenommen. In der Vergangenheit hatte sich Kampl so gut wie nie wirklich Ruhe gegönnt, sondern gespielt, bis es nicht mehr ging.


Kampl und Laimer Spielertypen nach Nagelsmanns Geschmack

Ob Nagelsmann die Belastung beim Leistungsträger tatsächlich zwischenzeitlich herunterfährt beziehungsweise ob dies im Rahmen der Englischen Woche passiert, bleibt abzuwarten. Denn daraus, dass der Spielertyp Kampl gut zu seinem Spielstil passt, machte der Fußballlehrer keinen Hehl.

"Er verkörpert sehr viel von dem, was wir ich mir auf der Sechserposition vorstelle. Es kann schon sein, dass wir häufiger mit Sabi und ihm auf der Doppelsechs spielen und Konny ausweichen muss", so Nagelsmann. Was aber nicht den Umkehrschluss nach sich zieht, dass Laimer im zentralen Mittelfeld nicht mehr benötigt wird:

"Es wird auch wieder Spiele geben, in denen wir auf der Sechserposition Konnys unbändigen Willen brauchen, was Balljagd angeht. Und vielleicht nicht den ganz kreativen Kopf zusätzlich, sondern einen, der die Gegner jagt, Räume zuläuft und trotzdem was mit dem Ball kann. Das verkörpert Konny auch."

Letztlich liegt es auch immer daran, gegen welche Mannschaft Leipzig spielen muss und in welcher Ausrichtung die erwartet wird. Dementsprechend will sich der Cheftrainer nicht auf bestimmte Konstellationen festlegen.