Seit seinem enttäuschenden Auftritt im Derby gegen Borussia Dortmund ("kicker"-Note 6) absolvierte Kevin-Prince Boateng für Schalke 04 kein Spiel mehr von Beginn an. Obwohl seine Kollegen in der Folge schwach aufspielten und aus einem Punkt Rückstand auf Platz 4 ganze dreizehn machten, reichte es für den Deutsch-Ghanaer allerhöchstens für Kurzeinsätze. In den vergangenen drei Partien war ihm jedoch nicht einmal mehr das vergönnt.
Vonseiten der Verantwortlichen werden die Nicht-Berücksichtigungen mit mangelnden Trainingsleistungen abgetan. Doch der 28-Jährige spielt offenbar in den Planungen von Coach Roberto Di Matteo keine signifikante Rolle mehr, der jüngsten anderslautenden Kundmachung zum Trotz. Selbst wenn der Trainer ihn angesichts Schalkes fallender Formkurve mit einem Sieg in den vergangenen sieben Spielen (ohne Boateng in der Anfangsformation) zum Ligaendspurt doch noch ins Getümmel werfen sollte, stehen die Zeichen im Sommer auf Trennung.
Kostspieliger Abschied
Denn beide Seiten sind unzufrieden mit der momentanen Situation. Gegenüber "Sport Bild" erteilt Sportvorstand Horst Heldt die Auskunft, "dass Kevins Berater nach der Saison ein Gespräch mit uns führen möchte." So sei jedenfalls sein letzter Kenntnisstand. Der Vertrag der einstigen Leaderfigur bei Königsblau läuft noch bis 2016.
Nach Einschätzung des Sportmagazins hat eine vorzeitige Beendigung der Zusammenarbeit finanzielle Einbußen für den Revierklub zur Folge, da bei Boateng im Hinblick auf sein Jahresgehalt (bis zu acht Millionen Euro) nicht mit einem freiwilligen Verzicht zu rechnen ist. Vielmehr deute einiges darauf hin, dass es auf eine Millionenabfindung durch den Verein hinausläuft und die Knappen im Falle eines Wechsel zu allem Überfluss in puncto Ablöseforderung äußerst reserviert zu Werke gehen werden.
Anfragen für Boateng gibt es dem Vernehmen nach aus den USA, aus Italien und jüngst auch von Fenerbahçe Istanbul.