Der Trainerwechsel beim 1. FC Union Berlin hat naturgemäß Anlass gegeben zu allerlei Spekulationen über die Aufstellung beim Bundesliga-Start im neuen Jahr. Dabei empfindet Steffen Baumgart, der neue Chefcoach der Eisernen, es überhaupt nicht so, dass er für große Unklarheit sorgt. Allen voran hinsichtlich der Abwehr brachte die Pressekonferenz am Freitag zumindest gewissen Aufschluss.
Der 53-Jährige bestätigte zunächst, was ohnehin ein offenes Geheimnis war: Union, seit Langem gewohnheitsmäßig in der Dreierabwehrkette unterwegs, läuft am Samstag gegen Heidenheim mit einem Viererkettensystem auf. Und das wird auf Kosten eines Stammverteidigers gehen. „Du hast vier Innenverteidiger, die um zwei Plätze kämpfen. Das gehört zum Profifußball dazu.“
Baumgart stellte ausdrücklich klar, dass er nicht positionsfremd aufstellen werde, nur damit ein bisher angestammter Akteur irgendwie mit auf dem Feld stehen kann. Im Vorfeld des 16. Spieltags war unter anderem spekuliert worden, dass Kevin Vogt ins defensive Mittelfeld rücken könnte. Diese Position hatte er in einer früheren Phase seiner Karriere über einen längeren Zeitraum eingenommen. Auch Diogo Leite als Linksverteidiger war eine denkbare Variante.
Nicht aber für Baumgart. „Wir werden nicht Spieler auf eine andere Position setzen, nur damit sie auf dem Feld sind und spielen“, sondern es gehe um die jeweils stärkste Position. „Es kann natürlich trotzdem passieren, dass ich einen auf der Sechs einsetze, wenn ich ihn auf der Sechs am stärksten finde“, merkte der Coach ganz prinzipiell an.
Baumgart umreißt System
Das wird im Fall von Vogt jedoch nicht passieren. „Ich kann schon sagen, dass keiner von den Innenverteidigern auf der Sechserposition auflaufen wird, weil ich mir sicher bin, dass wir auf der Position einen sehr positiven Überhang haben an sehr guten Spielern.“
Baumgart fasste zusammen: „Zwei Innenverteidiger, ein oder zwei Sechser, zwei Stürmer, vielleicht spielt einer Zehner. Da haben wir ein noch paar Sachen und darüber könnt ihr spekulieren.“
Magenverstimmung bremste Vogt zwischenzeitlich aus
Vorerst können nur Vermutungen angestellt werden, wen aus dem Stammtrio Vogt, Danilho Doekhi und Diogo Leite es hinten trifft. Beim vierten zentralen Abwehrspieler im Bunde handelt es sich um Leopold Querfeld, der bislang immerhin auch auf vier Saisoneinsätze von Beginn an kommt.
Vor einigen Tagen sprach noch viel für einen Einsatz des Duos Doekhi/Vogt, das bei der Generalprobe gegen Kiel (1:2) startete. Vogt musste sich zum Trainingsauftakt in dieser Woche allerdings wegen einer Magenverstimmung abmelden.
Er beziehungsweise seine Beschwerden wurden auf der Pressekonferenz jedoch nicht weiter thematisiert und schon gar nicht zählt er zu den definitiven Ausfällen (Khedira, Prtajin, Rønnow und Juranović) für Unions Partie in Heidenheim. Da der 33-Jährige vorher offenbar nur etwas Schlechtes gegessen hatte, dürfte er mittlerweile wieder parat stehen. Gleiches gilt für László Bénes (ebenfalls Magenverstimmung).