Wenn die TSG 1899 Hoffenheim am Samstag nach Leverkusen reist, um ihr vorletztes Saisonspiel zu bestreiten, wird Spielmacher Roberto Firmino aufgrund einer Gelbsperre erstmals in der laufenden Spielzeit nicht in der Startformation der Kraichgauer stehen. An seiner Stelle könnte Kevin Volland den Strippenzieher im offensiven Mittelfeld spielen, denn der in der Regel als Rechtsaußen eingesetzte Angreifer fühlt sich zentral oder als hängende Spitze nicht weniger wohl.
Ein Modell mit Zukunft – jedenfalls wenn es nach dem Willen der Klubführung geht. Während ein Wechsel des brasilianischen Nationalspielers (in die Premier League) dem Vernehmen nach immer wahrscheinlicher wird, macht sich der Verein große Hoffnungen auf einen Verbleib des deutschen U21-Kapitäns, dessen Vertrag in Sinsheim noch bis 2017 läuft. Nach Meinung des "kicker" scheinen diese Chancen auch gar nicht schlecht zu stehen, könnte Volland doch als mit einer Einsatzgarantie ausgestatteter, gesetzter Führungsspieler zumindest ein weiteres Jahr reifen, ehe er den nächsten Schritt zu einem Topverein wagt.
Finanziell machbar?
Spitzenklubs aus der Bundesliga haben längst ihre Fühler nach dem 22-Jährigen ausgestreckt. Zuletzt galt der kommende Gegner Bayer Leverkusen als aussichtsreicher Kandidat, Wolfsburg und Dortmund wurden zuvor ebenfalls mit ihm in Verbindung gebracht. Aber auch Borussia Mönchengladbach: Wie die "BILD"-Zeitung berichtet, ist es in der jüngeren Vergangenheit sogar schon zu einem Treffen zwischen Manager Max Eberl und dem Hoffenheimer gekommen.
Volland könnte seinen aktuellen Arbeitgeber dank einer im Vertrag verankerten Ausstiegsklausel in zweistelliger Millionenhöhe vorzeitig verlassen – in diesem Zusammenhang kursieren momentan 15 Millionen Euro. Eberls Aussage im Hinblick auf die Finanzierbarkeit des dreimaligen Nationalspielers fiel allerdings noch vor dem 3:0-Erfolg über Verfolger Leverkusen.
Die Borussia ist mittlerweile drauf und dran, die direkte Champions-League-Qualifikation einzutüten, benötigt dafür nur noch zwei Zähler. Damit wären gut 25 Millionen Euro an Einnahmen garantiert. Überdies fließen ohnehin zwölf Millionen Euro durch den Verkauf von Max Kruse in die Fohlen-Kasse.
Vor diesem Hintergrund dürfte zudem eine Rolle spielen, dass ein Transfer von Bremens Franco di Santo offenbar vom Tisch ist – so der Argentinier denn überhaupt jemals ein Thema am Niederrhein war. Gladbach-Coach Lucien Favre bevorzugt einen mitspielenden Stürmer, der nicht nur Torgefahr ausstrahlt, sondern auch seine Mitspieler in Szene zu setzen weiß. Insofern würde Volland (2014/15: 8 Treffer – 7 Assists) mehr oder weniger als Eins-zu-eins-Ersatz für den abwandernden Kruse (11 Tore – 8 Assists) durchgehen.
In absehbarer Zeit wird der ehemalige Löwe Hoffenheim wohl verlassen, darin sind sich große Teile der Fachwelt einig. "Ich will (..) definitiv Champions League spielen", zitiert etwa das Boulevardblatt den hoch talentierten Fußballer. Daran, dass dies irgendwann der Fall sein wird, zweifelt kaum jemand. Fraglich bleibt aber, wann.