Er sei ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann, ließ Bayern-Leihspieler Kingsley Coman bei seiner offiziellen Vorstellung vor einigen Wochen in leisen, aber zweifellos forschen Tönen wissen. Gleichzeitig betonte er, sich für die Mannschaft reinhängen und immer alles geben zu wollen.
Dass er mit seinen Aussagen nicht daneben lag, stellte das 19-jährige Toptalent letzte Woche gegen den FC Arsenal unter Beweis, seinem bislang wohl besten Auftritt im Trikot des Rekordmeisters. Der links wie rechts einsetzbare Franzose beherrschte seine Gegenspieler auf der linken Seite mitunter nach Belieben, hebelte die Abwehr – häufig in Koproduktion mit David Alaba – ein ums andere Mal aus. Im Spiel gegen die Gunners steuerte Coman bereits seinen vierten Assist im dritten Champions-League-Spiel bei.
Leistungstechnisch ist das Ende der Fahnenstange damit keineswegs erreicht – zumindest nicht, wenn es nach dem Flügelstürmer geht. Der Auftritt "war okay für mich, aber ich kann noch viel besser spielen", lautete dem "kicker" zufolge die nüchterne Einschätzung Comans im Anschluss an die Begegnung. Er könne es noch besser, versicherte er selbstbewusst, "denn ich habe hohe Ansprüche an mich und kenne meine Qualitäten besser als jeder andere."
Lässt er den Worten weiterhin Taten folgen, schickt sich neben Douglas Costa gewiss der nächste Außenbahnspieler an, beim FC Bayern in Zukunft in die Fußstapfen von Franck Ribéry und Arjen Robben zu treten.
Der Mühe Lohn
Nicht zuletzt wegen der famosen Vorstellung gegen Arsenal erfolgte kürzlich die Beförderung vom französischen U21- zum A-Nationalspieler: Nationalcoach Didier Deschamps berief Coman vor vier Tagen für die Länderspiele gegen Deutschland und England erstmals in den Kader.
Schon in der Liga trat der Youngster von Beginn an positiv in Erscheinung, kam nach seinem Debüt am vierten Spieltag (Einwechslung gegen Augsburg) schon fünfmal in der Startelf zum Einsatz. Insgesamt stehen im Oberhaus zwei Tore und zwei Vorlagen in sieben Partien zu Buche. Im prestigeträchtigen DFB-Pokal-Spiel gegen Vizemeister und Pokalsieger Wolfsburg (5:1) stand er ebenfalls von Beginn an auf dem Platz.