Kaum hatte Bayer 04 Leverkusen in Santiago Arias die lang erwünschte Verstärkung für die Rechtsverteidigerposition gefunden und verpflichtet, da muss der Werksklub schon wieder mit den bewährten Mitteln der vergangenen Spielzeit klarkommen: Lars Bender wird auf der rechten Seite wieder gesetzt sein.
Dem "kicker" zufolge galt und gilt der Defensivspezialist sowieso als Nummer eins auf dem Posten rechts hinten. Mit der Verpflichtung des erfahrenen Kolumbianers hätten die Entscheidungsträger allerdings dafür sorgen wollen, dem verletzungsgeplagten Routinier ein paar Pausen zu verschaffen.
Arias fällt ein halbes Jahr aus
Neuzugang Arias zog sich im Länderspiel gegen Ecuador (3:0) einen Wadenbeinbruch sowie einen Syndesmoseriss und weitere komplexe Bandverletzungen im Sprunggelenk zu und wird Leverkusen lange Zeit nicht zur Verfügung stehen.
"Diese schlimme Verletzung tut uns sehr leid und trifft uns alle. Santiago ist ein toller Mensch, er ist mit großen Ambitionen zu uns gekommen, das ist ein heftiger Schlag für ihn", äußerte Sportdirektor Simon Rolfes über den Kolumbianer, der alsbald in Madrid operiert werden soll und wohl ein halbes Jahr fehlen wird.
Auch bei Geschäftsführer Rudi Völler, der sich unlängst mit dem Weltmeisterteam von 1990 in der Toskana traf, saß der Schock tief. "Das ist ein furchtbares Pech für ihn und für uns alle", erklärte der 60-Jährige.
Leverkusen hat noch Alternativen
Der Leverkusener Kader gibt durchaus noch einige Optionen her, um Bender zwischendurch – im schlechtesten Fall gezwungenermaßen – verschnaufen zu lassen. Da wäre zum einen Mitchell Weiser, der unter Coach Peter Bosz aber anscheinend einiges an Boden gutmachen muss.
Die Innenverteidiger Aleksandar Dragovic und Tin Jedvaj könnten einspringen, auch Nadiem Amiri hat rechts schon seine Erfahrungen gesammelt. Ebenso Karim Bellarabi, der dort in einem offensiveren 3-4-3-System aufgeboten wurde.
Am Samstag (15:30 Uhr) geht es für die Werkself am Main weiter. Dann gastieren die Leverkusener beim 1. FSV Mainz 05 in der OPEL Arena.