Leverkusens Leon Bailey hätte vor einigen Stunden eigentlich seine Einsatzpremiere bei der jamaikanischen Nationalmannschaft feiern sollen. Doch die Begegnung mit Bonaire (6:0) fand ohne ihn statt. Der Bayer-Profi erklärte am Donnerstag im Gespräch mit der Tageszeitung "The Gleaner", dass er aufgrund von Differenzen mit dem jamaikanischen Fußballverband (JFF) kurzfristig einen Rückzieher gemacht hat.
Seine Zusage, der Einladung zur Nationalmannschaft nachzukommen, habe auf einer Vereinbarung mit dem Verband beruht. Vor Ort soll sich die Sachlage dann anders als abgesprochen dargestellt haben. "Sie haben ihren Teil nicht eingehalten, deshalb habe ich entschieden, dieses Match nicht zu spielen."
Es geht Bailey unter anderem darum, dass auch sein Halbbruder Kyle Butler ins Team aufgenommen wird; der JFF soll den 20-Jährigen hingegen zunächst auf den Prüfstand stellen wollen. "Ich brauche Spieler, die mich verstehen", man könne ihn nicht in ein System werfen und dann erwarten, dass es einfach funktioniert. Daher brauche er gute Spieler um sich herum, die ihn auf dem Platz verstehen.
Der Leverkusener Flügelflitzer betont zwar, dass er sein Land liebt und gekommen sei, um es zu repräsentierten, "aber ich muss auch an das Beste für mich denken". Ohne angemessene Hilfe für Jamaica zu spielen, könne seiner Karriere schaden, findet der 21-Jährige.
Die Tür hält Bailey weiter offen, beim Länderspiel gegen Surinam am 17. November bietet sich die nächste Gelegenheit fürs Debüt: "Falls sie [JFF] bereit sind, das zu erfüllen, worum wir sie gebeten haben, werde ich bereit sein, mein Land zu repräsentieren."