Die abgelaufene Saison war für den FC Bayern München nur ein laues Lüftchen. Abgesehen von der deutschen Meisterschaft blieben große Titel aus. In Champions League und DFB-Pokal war im Viertelfinale Schluss. Das ist viel zu wenig für Münchens Ansprüche, wie auch Leon Goretzka weiß, der oftmals unter seinen Möglichkeiten blieb. In der neuen Saison möchte der viel kritisierte Mittelfeldakteur neu angreifen: Einen Wechsel plant er nicht.
„Man muss die Saison in zwei Abschnitte unterteilen. Der erste Abschnitt war sehr gut, der zweite Abschnitt schlecht und ist so nicht zu akzeptieren. Das müssen wir uns vorwerfen lassen“, so der 28-jährige Nationalspieler gegenüber SPORT1, der hinsichtlich der Abschiedsgerüchte sagte: „Ich habe keine anderen Pläne, als bei Bayern zu bleiben! Wir haben nächstes Jahr Großes vor, das hat Jo (Kimmich, Anm. d. Red.) nach dem Ukraine-Spiel ganz treffend gesagt.“
Weshalb der zentrale Mittelfeldspieler zuletzt des Öfteren eher unglücklich auf dem Platz wirkte, begründete er folgendermaßen: „Ich betrachte die Dinge ein wenig differenzierter. Diejenigen, die Kritik üben, wissen beispielsweise nicht, was einem als Spieler vom Trainer mitgegeben wird. Da glaube ich schon, dass ich meine Aufgaben häufiger gut erfüllt habe. Aber natürlich waren auch schlechte Leistungen dabei – mehr, als man es von mir gewohnt ist. Dem muss man sich selbstkritisch stellen und das mache ich.“
Auch vor der veränderten Konkurrenzsituation scheut sich Goretzka nicht. Konrad Laimer kommt aus Leipzig und seit Wochen machen Gerüchte über eine weitere Neuverpflichtung für die Mittelfeldzentrale die Runde: „Konkurrenz im Kader ist eine Grundvoraussetzung für den Erfolg des FC Bayern. Die Verantwortlichen kommen ihrer Pflicht nach, alles infrage zu stellen. Aber genauso sicher bin ich auch, dass wir in der neuen Saison gemeinsam zurück in die Erfolgsspur finden!“
Goretzka will an Führungsqualitäten arbeiten
Als Fußballer gilt es natürlich in erster Linie, den Vorgaben des Trainers zu folgen. Aber auch im persönlichen Bereich will Goretzka einen Schritt nach vorne machen und seine Führungsqualitäten mehr auf dem Platz einbringen.
„Ich will in schwierigeren Phasen – wie wir sie aktuell beim DFB haben, wie wir sie zuletzt bei Bayern hatten – noch mehr meinem Anspruch als Führungsspieler gerecht werden“, erklärte Goretzka. „Ich will in der Lage sein, ein Spiel an mich zu reißen, der Mannschaft zu helfen, ein Ankerpunkt sein in schlechten Phasen, in denen wir ein Gegentor bekommen oder in denen es nicht richtig läuft.“
Ob Goretzka demnächst wieder etwas spektakulärer zu Werke geht, wird sich zeigen. „Es ist schwierig, auf die nächste Saison zu schauen. Es kommt darauf an, was man von mir erwartet. Und dann möchte ich wieder das umsetzen, was der Trainer von mir verlangt. Ich habe in den letzten Monaten zum Beispiel oft gehört: 'Der Goretzka ist gar nicht mehr im Sechzehner, der schießt gar keine Tore mehr oder kreiert zu wenig.' Das war in einer Phase, in der ich ganz andere Aufgaben hatte.“