Leroy Sané
FC Bayern München
Auf der Suche nach der Form: Sané mit einigen Hochs, doch mit mehr Tiefs

Dennis Winterhagen

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Von Minute 32 bis Minuten 68 stand Leroy Sané im Spitzenspiel des FC Bayern München gegen Bayer 04 Leverkusen (2:1) auf dem Platz, danach wurde der Nationalspieler ausgewechselt. Aber nicht etwa, weil er sich wie Kingsley Coman, für den er eingewechselt wurde, verletzt hatte. Es ging dabei um seine Leistung.

Sané nahm das Ganze eher ungläubig wahr. Nach einem kurzen Handschlag mit Cheftrainer Hans-Dieter Flick begab er sich direkt in die Kabine und verfolgte im Anschluss das Spiel von der Tribüne aus. Der Tag war sinnbildlich für seine bisherige Zeit bei den Münchnern. Es gibt zwar einige Hochs, die Tiefs überwiegen. So befindet der "kicker".

Es gelte sinnvoll zu wechseln, erklärte Flick im Anschluss an das Spiel. So brachte er Jamal Musiala für Sané, der bereits kurz nach seiner Einwechslung den Pfosten traf und innerhalb kürzester Zeit somit für mehr Gefahr sorgte als der 24-Jährige Neuzugang.


Aufmunterung von Müller, aber Kritik von Rummenigge

Von seinen Teamkollegen erhält er Aufmunterung, vor allem vom auf dem Platz omnipräsenten Thomas Müller. "Ich habe ihm gesagt, dass er nicht Frustration, sondern Motivation aus diesem Moment mitnehmen sollte", so Müller.

Anders sieht es hingegen mit der Chefetage aus, da gibt es für den Flügelspieler klare Worte. "Wir haben alles in die Waagschale geworfen, dass er zu uns kommt, Leroy muss das nun rechtfertigen", äußerte Sportvorstand Karl-Heinz Rummenigge am Sonntag im "Doppelpass" auf "Sport1".

Gleichwohl glaubt Rummenigge aber auch, dass Sané eine große Karriere beim Rekordmeister hinlegen könne. "Der liebe Gott hat ihm unglaubliches Talent gegeben. Ich glaube nur, dass er das Bayern-Gen noch nicht hat", meint der 65-Jährige.

Dass der Linksfuß dem FC Bayern dennoch weiterhelfen wird, daran zweifelt Thomas Müller nicht: "Er ist ganz nah dran, dass der Knoten aufgeht, und wird mit seinem Speed und seiner Finesse noch Spiele entscheiden." Da das DFB-Pokal-Spiel des Tabellenführers bei Holstein Kiel in den Januar verlegt wurde, hat er dazu frühestens am 3. Januar wieder Gelegenheit. Dann empfangen die Bayern den 1. FSV Mainz 05 in der Allianz Arena.