Während der fußballfreien Zeit haben wir unser LigaInsider-Spielerturnier gegen das Coronavirus gestartet. Ziel dabei war es, herauszufinden, welcher Spieler in der Fußball-Bundesliga laut Euch Usern der beste ist.
Am Ende hat sich – vielleicht erwartungsgemäß – Robert Lewandowski den Sieg holen können. Der Stürmer des FC Bayern setzte sich im Finale gegen Jadon Sancho durch.
Zum Hintergrund: Die Redaktion hat den jeweils besten Spieler jedes Vereins ausgewählt und die restlichen 46 Plätze mit den ihrer Meinung nach übriggebliebenen derzeit besten Bundesliga-Spielern aufgefüllt. Diese Vorauswahl haben wir dann sortiert und die besten 16 Spieler in den Turnierbaum gesetzt. Alle übrigen Spieler wurden dann per Playoff-Turnier-Generator zugelost und das Turnier gestartet..
Jetzt, nachdem das Turnier vorbei ist, wollen wir einen Blick zurückwerfen und die Votings noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Hier hätte die Redaktion anders entschieden!
Bevor das Turnier gestartet ist, hat es die LigaInsider-Redaktion ebenfalls einmal durchgespielt. Größtenteils haben wir uns für die selben Spieler wie Ihr entschieden. Doch an acht Stellen hätten wir einen anderen Akteur eine Runde weitergeschickt.
Sechsmal war das in der ersten Runde der Fall, als die Top 32 ausgespielt wurden:
1. Anstelle von Kevin Volland haben wir Manuel Neuer in den Top 32 gesehen.
Volland gehört für uns zur oberen Stürmerklasse – in Deutschland. Neuer hingegen gehört für uns nach wie vor zu den allerbesten Torhütern – der Welt.
2. Anstelle von Florian Niederlechner haben wir Niklas Süle in den Top 32 gesehen.
Niederlechner spielt eine herausragende Saison: An 56,8% der Augsburger Tore war er direkt beteiligt. Abschlussstark und kombinationssicher hat er alles, was ein Topstürmer braucht und wäre unabhängig von der "Ein Spieler pro Verein"-Regel in unsere Top 64 gekommen. Süle hat für uns aber noch mal ein ganz anderes Niveau. In der Defensive seit jeher ein Rückhalt, hat er besonders in der Spieleröffnung große Fortschritte gemacht und gehört unserer Meinung nach zu den Verteidigern der Spitzenklasse in Deutschland. Zu Recht trägt er den inoffiziellen Titel des Abwehrchefs beim FC Bayern München.
3. Anstelle von Wout Weghorst haben wir Leon Goretzka in den Top 32 gesehen.
Schwere Entscheidung, genau wie für Euch. Wir haben uns am Ende knapp für Goretzka entschieden, da er gemessen an seiner Mittelfeldkonkurrenz für uns einen Tick vor Weghorst liegt, wenn wir ihn mit anderen Stürmern vergleichen. Ein wahres 50:50-Duell.
4. Anstelle von Amine Harit haben wir Koen Casteels in den Top 32 gesehen.
Harit hat uns in Nantes und in dieser Hinrunde bei Schalke sehr gut gefallen, an die Konstanz und das relative Skillset von Casteels kommt er für uns aber noch nicht heran. Ein knappes redaktionsinternes Duell, mit dem besseren Ausgang für den Wolfsburger Schlussmann.
5. Anstelle von Marcel Sabitzer haben wir Ibrahima Konaté in den Top 32 gesehen.
In diesem internen Teamduell waren wir uns einig: Konaté ist für uns einer der herausragenden Abwehrspieler der Bundesliga und streitet sich unserer Meinung nach mit Mannschaftskollege Upamecano um die Bundesligakrone auf der Innenverteidiger-Position. Sabitzer spielt eine großartige Runde, keine Frage, aber er ist für uns auch der größte Profiteur des RB-Systems.
6. Anstelle von Ozan Kabak haben wir Lucas Hernández in den Top 32 gesehen.
Ein weiteres interessantes Duell. Kabak kann man sicher als Versprechen für die Zukunft sehen und er bringt alles mit, was ein Top-Innenverteidiger haben muss. Hernández ist dagegen für uns schon da, wo Kabak erst noch hin will.
Auch in der zweiten Runde hätten wir einmal anders entschieden als ihr:
7. Anstelle von Marcel Sabitzer haben wir Denis Zakaria in den Top 16 gesehen.
Zakaria war für uns die Nummer 15 unserer Setzliste. Er kann im Mittelfeld dominieren wie nur ganz wenige Spieler der Liga, hat defensive und offensive Qualitäten. Es würde uns nicht wundern, wenn man ihn zukünftig im Trikot eines größeren Clubs sehen kann. Wir schätzen ihn so gut ein, dass er auch Konaté geschlagen hätte und dementsprechend auch Sabitzer.
Die letzte "Ungleichheit" haben wir dann im Spiel um Platz 3 ausmachen können:
8. Anstelle von Joshua Kimmich haben wir Thiago als drittbesten Spieler gesehen.
Hauchdünn ist hier Thiago für uns der bessere Spieler, aber wir reden hier ja auch von der Nummer 3 und der Nummer 4 unserer Liste. Ihr hattet sie in anderer Reihenfolge, wir schätzen Thiagos Allrounderqualitäten insgesamt etwas stärker ein – sowohl gegen den Ball als auch als Aufbauspieler ist er für uns knapp vorne.
Was haben wir gelernt?
Das Turnier sollte Euch Usern vor allem Spaß machen. Jeder Fußballfan diskutiert und philosophiert ja gerne über Fragen wie: Wer ist der Beste?
Uns zumindest hat es definitiv Spaß gemacht. Darüber hinaus wollten wir ein paar Erkenntnisse über das Gruppenverhalten unserer Community gewinnen.
Generieren unsere User "gute" Informationen? Die Antwort ist ja! Am Ende setzte sich bei keiner der sogenannten Kontrollabstimmungen der Underdog durch. Allein an diesem Punkt sind andere Portale schon gescheitert und hätten entweder abbrechen müssen oder nun einen Vasiliadis als Sieger. Dass sich am Ende auch der Turnierfavorit durchsetzte, Ihr genau unsere Top 8 und Top 4 auswähltet, ist ein schönes Ergebnis für uns. LigaInsider ist also sehr robust gegenüber Usern, die vermeintlich bewusst entgegen ihrer Überzeugung abstimmen. Auch eine Einzelanalyse der User liegt uns nun vor, was zukünftig eine wichtige Rolle spielen kann.
Wir vermuten aufgrund der auch oben angesprochenen Beispiele eine etwas höher ausgeprägte Gegenwartspräferenz bei den Usern im Vergleich zu beispielsweise Bundesliga-Scouts, die sich mit den Stärken und Schwächen von Spielern eingehender befassen. Der Torwart hat bei Euch möglicherweise auch ein etwas schwächeres Standing. Das ist aber auch normal, schließlich sind wir hier auch eine Seite für Manager und stark von Aktualität und Punktewertigkeit beeinflusst. Beide Hypothesen werden wir aber in Zukunft weiter und besser abtesten.
Positiv überrascht waren wir hingegen von der Deutlichkeit der Abstimmung pro Upamecano im Duell mit Offensivspieler Weghorst. Can setzte sich gegen Kramaric durch. Diese Beispiele stehen auch stellvertretend für die Tatsache, dass sich unter den letzten vier Spielern zwei Akteure, die keine Offensivspieler sind, befanden. Eine Top 4 mit Haaland statt Thiago und Werner statt Kimmich hätten wir für möglich gehalten, aber Ihr habt euch anders entschieden.
Inwieweit da Vereinszugehörigkeit eine Rolle gespielt hat, müsste man ebenfalls in Zukunft noch isoliert untersuchen.
Zu guter Letzt versuchen wir auch, aus Euren Kommentaren viel lernen zu können, was die verschiedenen Herangehensweisen des Spielervergleichs bei unterschiedlichen Positionen betrifft. Welcher Hilfsmittel bedient man sich? Hat man mehrere Blickwinkel, aus denen man das Problem betrachtet, oder wendet eher durchgängig dieselbe Methode an? Wenn wir verstehen, wie Ihr denkt, können wir unsere Analysemethoden immer weiter verbessern.
Dieser User hat am meisten "richtige" Votes!
Insgesamt haben wir 64 Duelle bei uns auf der Seite durchgeführt, 64-mal hat sich ein Spieler gegen einen anderen durchgesetzt. Und ein User lag ganze 58 Mal im Trend: Max715! Das heißt nicht, dass er besser ist als alle anderen, da es ja kein richtig oder falsch gibt. Aber er ist unser "Mister LigaInsider-Trend".
Auf den Plätzen folgen knapp dahinter die User Mäx97 und Jan V (57 "richtige" Votes) sowie Mitschie18 und Das_Bierchen (56 "richtige" Votes).
Insgesamt haben 4474 LigaInsider-User am Turnier teilgenommen.
LigaInsider sagt Danke!
Wir hoffen, dass Ihr es als netten Zeitvertreib empfunden habt und bedanken uns für Eure Teilnahme. Und überhaupt für euren Besuch bei Ligainsider in der schwierigen Zeit. Jeder Klick, um zu schauen, ob es vielleicht doch eine neue News gibt, jeder geschriebene Beitrag, tut uns gut.
Wir sehen der Wiederaufnahme der Bundesligasaison gerade mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits sichert eine aktive Bundesliga unser Fortbestehen als Wirtschaftseinheit. Andererseits sind einige Maßnahmen als kritisch zu bewerten, wenn sie ein Rad am laufen halten sollen, das sich weit entfernt von (finanziell) gesundem Menschenverstand dreht. Wir hoffen dabei das Beste und vor allem, dass man durch dieses Experiment Erkenntnisse gewinnt, die am Ende allen zugutekommen.