Unser erstes Voting zum Spieler des Spieltags hat Marcel Sabitzer (RB Leipzig) souverän mit knapp 38 Prozent für sich entschieden. Auf den Plätzen zwei und drei positionierten sich mit Paco Alcácer und Jadon Sancho zwei Akteure von Borussia Dortmund.
Die Top-Elf zum ersten Spieltag: Zack Steffen - Nordi Mukiele, Martin Hinteregger, Wendell - Jadon Sancho, Axel Witsel, Marcel Sabitzer, Marcel Halstenberg - Kai Havertz, Paco Alcácer, Kevin Volland
Sabitzer zeigte sich in dem Duell zwischen RB Leipzig und Aufsteiger Union Berlin extrem agil und zielstrebig. Bereits im ersten Spielabschnitt konnte der Österreicher sein Team mit zwei Vorlagen und einem eigenen Treffer auf die Siegerstraße führen. Im zweiten Durchgang war der 25-Jährige am Tor zum 4:0-Endstand schließlich erneut mit einer direkten Vorarbeit beteiligt.
Gegner Union Berlin machte es den Leipzigern zwar phasenweise sehr einfach, aber trotzdem muss man das dann auch erst mal so konsequent zu Ende spielen. Sabitzer agierte dabei als Verbindungsspieler aus dem Halbraum und war an jeder gefährlichen Aktion beteiligt. Dabei rückte er nach Anspielen des Zielspielers (meist Poulsen) in der zweiten Welle nach und war so Dreh- und Angelpunkt des Leipziger Angriffsspiels. Diese Position ist im Nagelsmann-System extrem wertvoll und daher können Spieler wie Sabitzer und Forsberg diese Saison "Manager-Gold" sein.
Neben den Torbeteiligungen wirkte Sabitzer bei drei Chancen von Timo Werner (zwei Torschussvorlagen und eine Einleitung) mit und zeichnete sich direkt für eine vom Union-Torwart vereitelte Großchance von Nkunku verantwortlich. Dem gefährlichen Abschluss von Demme in Halbzeit zwei ging ein Schuss von Sabitzer voraus (den er auch wiederum vorbereitete). Zudem leitete er den Latten-Lupfer von Poulsen in der ersten Halbzeit durch ein Tackling ein.
Die letzte Szene verdeutlicht auch im Bereich Ballgewinne seinen Wert, denn er konnte außerdem durch zwei Interceptions direkt je einen Umschaltmoment im letzten Drittel auslösen.
Kurzum: Sabitzer war überall! Insgesamt kommt Sabitzer so auf einen Scoring Shares Wert von +8. Frei übersetzt heißt das, dass er an acht Szenen beteiligt war, die Abschlüsse in Zonen nach sich zogen, bei denen der Schütze nur noch den Torwart vor sich hatte. Ein herausragender Wert. Zum Vergleich: Jadon Sancho und Kevin Volland erreichten Platz zwei mit je +4, was ebenfalls ein absolutes Topergebnis darstellt und nur selten erreicht wird.
Im Bereich Raum-Intelligenz konnte Sabitzer 97,88 Prozent erreichen. Dies bedeutet, dass nur 2,12 Prozent der offensiven Mittelfeldspieler seit unserem Statistik-Start vor fünf Jahren besser waren.
Dieser Wert gibt an, wie viele Meter Raumgewinn der Spieler direkt durch Pässe und Läufe mit Ball und indirekt durch Laufwege als Passempfänger erspielt hat.
Als kleiner Exkurs für unsere Daten-Nerds:
Wie schon aus älteren Artikeln bekannt, ist für uns sehr wichtig, welche Richtung und Länge ein Pass hat, was er unmittelbar und mittelbar auslöst. Ebenso Läufe mit dem Ball. Keine andere statistik-gestützte Datenauswertung macht das in Deutschland für den Enduser möglich, weshalb unsere Note im Bereich ballorientierte Analyse schon sehr viel kann - wenngleich wir insgesamt noch lange nicht am Ende der Entwicklung sind.
Für uns ist es dabei vor allem wichtig, dass wir nicht nur die direkten Bewegungen aufzeichnen, sondern eben auch den Ball über mehrere Stationen verfolgen. Für jeden Angriff bilden wir Ballbewegungsketten und messen den jeweiligen Anteil der Spieler an der Wertschöpfung auf dem Weg zum Tor.
An einem konkreten Beispiel: Würde ein Spieler einen Pass zur Seitenverlagerung spielen und sein Zielspieler findet dann einen großen Raum vor sich, den er nutzt, dann geben wir dem Spieler, der diese Situation kreiert hat und den Raum "gesehen" hat, ebenfalls noch Punkte dafür. Das ganzheitliche System erklären wir aber noch an anderer Stelle – das füllt sonst ganze Seiten.
Gemessen wird dann alles relativ zur letzten Abwehrreihe. Auch dies machen nur wir. So schaffen wir es nämlich auch Pässe oder Läufe in der eigenen Hälfte gegen eine hoch pressende Mannschaft mit jenen gegen tiefstehende Gegner zu vergleichen. Die herkömmliche Einteilung in eigene Hälfte, Mittelzone und Angriffsdrittel hat da für uns keine große Bedeutung mehr.
Je näher die Pässe im Vergleich zur letzten Linie, desto höher der Wert (A, B, C). Wird die letzte Linie sogar überspielt (D), ist die ausgelöste Ballbewegung noch mal wertvoller. Da aber ebenfalls die Länge der Pässe/Läufe sowie die Geschwindigkeit der Ballbewegung eine Rolle spielen, sollte es jetzt nur einmal als Einstieg und Anschauungsmaterial auf der untersten Ebene dienen. Detaillierte Ausführungen das gesamte System betreffend, was wir wie und warum messen, werden wie gesagt an anderer Stelle folgen.
Mit unserem Kooperations-Partner Kickbase haben wir da in Zukunft ebenfalls noch einiges vor, das Euch das Erlebnis Fußball inhaltlich noch näher bringen soll.
Fazit
Marcel Sabitzer hat also auch in unserem System unglaublich gute Werte erzielt und deshalb zu Recht den Maximal-Score 100 erhalten, da er das gesamte Spiel am Sonntag dominierte.
Das habt Ihr genauso gesehen und daher wurde er auch mit großem Abstand Spieler des Spieltags.