Die UEFA bestätigte bei einem Treffen in Nyon die Einführung einer Nationenliga zum Jahr 2018. Schon im März dieses Jahres wurde der entsprechende Beschluss zur Gründung einer solchen Liga durch einen Exekutivausschuss gefasst; nun erfolgte also auch die endgültige Festlegung des Formats.
Die Nations League soll als Ersatz für einen Großteil der Freundschaftsspiele der Nationalmannschaften herhalten, die der Fußball-Union zufolge zunehmend an Attraktivität verlieren.
Modus
Der Wettbewerb wird in vier Ligen (A bis D) á vier Gruppen ausgetragen. Eine Gruppe besteht dabei aus drei oder vier Mannschaften. 54 Teams werden zunächst gemäß der UEFA-Koeffizientenrangliste einrangiert, sodass die stärkeren Teams der Liga A und die schwächeren Nationen der Liga D zugeordnet werden. Die vier Gruppensieger der höchsten Liga treffen in einem „Final Four“ aufeinander und spielen den Titel im K.-o.-Modus aus; für den Rest geht es um Auf- und Abstieg.
Der Nations-League-Sieger wird jeweils alle zwei Jahre zwischen den großen Turnieren gekürt. Erstmaliger Anpfiff zu dieser europäischen Länderspielliga ist im September 2018. Die Gruppenphase dauert bis November 2018 an, die Finalrunde mit den vier Tabellenersten der A-Liga findet erst im Juni 2019 statt.
Kritik durch den DFB
Ziel der Nationenliga ist „in erster Linie die Förderung der sportlichen Integrität“, so die UEFA. Fans, Trainer und Spieler vermissten einer Pressemitteilung des Verbands zufolge die sportlichen Herausforderungen in vielen Länderspielen. Das Renommee des Nationalmannschaftsfußballs solle durch einen weiteren relevanten Wettbewerb gesteigert werden.
Allerdings stößt das neue Turnier auch auf Kritik. „Wir alle stehen in der Verantwortung, die Schraube nicht zu überdrehen", äußerte beispielsweise Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff nach dem Beschluss im März seine Bedenken im Hinblick auf die anvisierte Anziehungskraft und die Belastung für die Spieler.