Luc Castaignos
1. Bundesliga
Castaignos wechselt zur Eintracht

Kristian Dordevic

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Eintracht Frankfurt rüstet in der Sturmabteilung nach: Luc Castaignos wechselt vom Eredivisionär Twente Enschede zu den Hessen. Der Bundesliga-Neunte der abgelaufenen Saison stattet den 22-jährigen Niederländer mit einem Vierjahresvertrag aus. Medienangaben zufolge fällt eine Ablösesumme in Höhe von zunächst 2,5 Millionen Euro an, die sich durch Bonuszahlungen auf bis zu vier Millionen Euro erhöhen kann.


Daheim trifft es sich besser

Aus dem deutschen Oberhaus hatten in der Vergangenheit auch schon Leverkusen, Gladbach und Hoffenheim ein Auge auf den Mittelstürmer geworfen, der schon früh als eines der hoffnungsvollsten Talente in Holland gehandelt wurde. Für Feyenoord Rotterdam – seiner ersten Profistation – gab Castaignos am 24. September 2009, also drei Tage vor seinem 17. Geburtstag, sein Pflichtspieldebüt.

Der große Wurf gelang ihm indes in der Spielzeit 2010/11: Mit 15 Saisontreffern avancierte der 1,87 Meter große Angreifer zum Toptorschützen des Teams und geriet sogleich beim amtierenden Champions-League-Sieger Inter Mailand ins Visier – Anfang 2011 wurde der entsprechende Transfer (für die darauffolgende Saison) in trockene Tücher gebracht.

An der prestigeträchtigen Adresse konnte sich das junge Sturmjuwel jedoch nicht durchsetzen, kam nichtsdestotrotz immerhin auf acht Einsätze (1 Tor). Nach einem Jahr ergriff Castaignos die Flucht in die Heimat und wechselte für etwa sechs Millionen Euro – dem Vierfachen dessen, was die Mailänder auf den Tisch gelegt hatten – zu Twente Enschede.

In der Eredivisie fand der Youngster zu alter Leistungsstärke zurück, traf in den vergangenen drei Jahren in der Liga jeweils zweistellig. Überdies erweiterte er in der Europa League (10 Spiele – 1 Tor) seinen fußballerischen Horizont. Die Gesamtbilanz für Twente: 42 Tore und elf Assists in 114 Pflichtpartien.


Verstärkung in der Spitze

Als herangereifter Spieler unternimmt Castaignos nun also den zweiten Anlauf in einer europäischen Topliga. Sein neuer Klub Eintracht Frankfurt blickte bislang in puncto Bundesliga-Auftakt 2015/16 leicht sorgenvoll auf das Angriffspersonal, zumindest was die nominellen Mittelstürmer anbelangt.

Denn Bundesliga-Torschützenkönig und Publikumsliebling Alexander Meier wird nach seiner Knieoperation voraussichtlich erst im Oktober wieder am Spielbetrieb teilnehmen können. Außerdem hat Vaclav Kadlec vermutlich keine Zukunft in der Mainmetropole, auch wenn zuletzt ein Transfer zum dänischen Meister FC Midtjylland scheiterte. Dem Vernehmen nach versucht die SGE weiterhin, den Tschechen in dieser Transferperiode zu verkaufen.

Bleiben neben Haris Seferovic somit nur noch die Nachwuchskräfte Luca Waldschmidt und Enis Bunjaki sowie Routinier Nelson Valdez. Letzterer wird allerdings mit der Belastung der Copa América in den Knochen – Paraguay steht momentan im Halbfinale – nach Hessen zurückkehren und gilt ohnehin mehr als Kämpfer denn als Knipser.