"Wie viele Innenverteidiger denn noch?" So in etwa dürfte der eine oder andere diesen Sommer auf die Transferaktivitäten des 1. FSV Mainz 05 reagiert haben. Einer der aktuell sechs (David Nemeth wurde direkt wieder verliehen) zentralen Abwehrspieler: Luca Kilian.
Das Leistungsvermögen, mindestens mal perspektivisch eine Dauerlösung darzustellen, wird dem von Absteiger SC Paderborn verpflichteten U21-Nationalspieler zugeschrieben. Vielleicht gehört ihm aber bereits die Gegenwart.
Der Wechsel von Ridle Baku spülte ihn mit etwas Verzögerung letztlich erstmals in die Startelf. Jeremiah St. Juste, neben Moussa Niakhaté bislang eine Stammkraft im Abwehrzentrum, rückte gegen Bayer Leverkusen (0:1) auf den Posten des Rechtsverteidiger. Kilian wiederum nahm den freien Platz ein. Das Ergebnis: Mainz präsentierte sich defensiv so stabil wie länger nicht mehr.
Ob die Variante mit Kilian in der Innenverteidigung eine für die Zukunft sein kann, wurde Chefcoach Jan-Moritz Lichte beim Vorgespräch zum Gladbach-Spiel (Samstag, 15:30 Uhr) nun gefragt. "Definitiv", so seine Antwort, "wir haben Luca Kilian verpflichtet, weil wir das Potenzial gesehen haben und immer noch sehen. Ich glaube, die Leistung im letzten Spiel hat für sich gesprochen."
Kilian ist "einen Tick" vor Lavalée und Co.
Der Niederlage zum Trotz hat sich der Neuzugang im Konkurrenzkampf sicherlich positionieren können. "Deshalb hat er natürlich momentan – nach so einem guten Spiel, das er gemacht hat – die Nase vielleicht einen Tick vor den anderen."
Die anderen Verteidiger, das sind Stefan Bell, Alexander Hack und Dimitri Lavalée. Die beiden Letztgenannten sind im Gegensatz zu Kilian Linksfüße. Lavalée außerdem seinerseits ein Neuzugang, der bei den Nullfünfern noch reinfinden muss.
Unter der Woche spielte er für die Mainzer U23, um Spielpraxis zu sammeln. Ohne zu murren, wie Lichte betonte. "Es stand nie für ihn zur Diskussion, dass er das nicht machen will", ließ er wissen und bezeichnete den Belgier als "absoluten Vollprofi".
Einsätze über die volle Distanz auf dem großen Feld seien nun mal wichtig für Lavalée. Im Profibereich könne man ihm das aber momentan nicht bieten. "Er nimmt das super an.