Im dritten Spiel unter der Leitung von Rückkehrer Pál Dárdai holte Hertha BSC am Samstag endlich den ersten Punkt. Nach 0:1-Rückstand nahmen die Berliner am Ende noch ein 1:1-Unentschieden gegen den VfB Stuttgart mit. Der Schütze des späten Ausgleichs: Youngster Luca Netz.
Damit rettete der Joker seinem Team nicht nur das Spiel, er trug sich gleichzeitig auch in die Geschichtsbücher seines Vereins ein: Im Alter von 17 Jahren und 274 Tagen wurde das Eigengewächs zum jüngsten Torschützen in der Bundesligageschichte von Hertha BSC. Im ligaweiten Vergleich reiht er sich damit auf Platz zehn der jüngsten Torschützen aller Klubs ein.
Dárdai erwartet viel von Netz
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel war Netz dementsprechend eines der beiden Hauptthemen – gemeinsam mit Neuzugang Sami Khedira, der ihm den wichtigen Treffer auflegte. Mit beiden zeigte sich Coach Dárdai sehr zufrieden. Dabei freute ihn vor allem die Leistungssteigerung im zweiten Durchgang, zu der insbesondere die Joker beitrugen.
Doch zu sehr loben wollte der Ungar seine Schützlinge auch nicht: "Wir sind eine Mannschaft, jeder einzelne hat einen großen Wert bei uns", stellte er klar und nahm auch den Youngster in die Pflicht: "Luca Netz bekommt natürlich jetzt sein Lob, aber das ist auch das was man erwartet. Er hatte auch in Frankfurt eine Szene – in der U23 hätte er sofort getroffen, aber da hat er drüber geschossen. Heute hat es geklappt, er hat sich richtig gut im Raum bewegt."
Hertha will mit Netz verlängern
Trotz seines jungen Alters ist der gebürtige Berliner also schon ein wichtiger Bestandteil des Profikaders. Dementsprechend würde die Hertha das Eigengewächs gerne lange im Verein halten. Aktuell besitzt der 17-Jährige nur einen Fördervertrag, der ihn jedoch mit Erreichen der Volljährigkeit im Mai zum Profi machen und bis 2023 an den Verein binden soll. Das berichten "kicker" und "Bild" übereinstimmend.
Doch Netz' Entwicklung in den letzten Monaten ist natürlich auch anderen Klubs nicht entgangen. So soll unter anderem der FC Bayern ein Auge auf den jungen Linksverteidiger geworfen haben. Laut "kicker" arbeitet die Hertha deshalb daran, das Arbeitspapier über 2023 hinaus langfristig zu verlängern. Beide Parteien sollen sich bereits "in aussichtsreichen Gesprächen" befinden.