Für Hertha BSC ist es aus unterschiedlichen Gründen allmählich an der Zeit, die Kurve zu kriegen. Da sind zum einen die eigenen Ansprüche, sich in Richtung Europa zu entwickeln. Neun Punkte Rückstand auf Union schmecken den Fans gewiss auch nicht. Und rund um die Personalie Bruno Labbadia ist es momentan ebenfalls nicht ruhig.
Holt sich der Cheftrainer für die Kehrtwende im vielleicht wegweisenden Spiel gegen den 1. FC Köln Schwung aus dem eigenen Nachwuchs? Es geht um Luca Netz, der zu Monatsbeginn sein Bundesligadebüt gefeiert und eine Woche darauf eine weitere Einwechslung bekommen hat.
Labbadia zeigt sich jedenfalls zufrieden mit dem 17-Jährigen. Und nach Einschätzung der "Bild" hat Netz am Samstag sogar einen Startelfeinsatz in Aussicht.
Fehlende Spielpraxis als Hürde
Das Einsatzdebüt im Oberhaus feierte der Youngster beim 3:0-Sieg Schalke, als er in der 86. Minute hereingekommen ist. "Er hat uns gut gefallen bei dem Kurzeinsatz", wiederholte Labbadia am Donnerstag. In Bielefeld (0:1), wo die arrivierten Hertha-Kollegen einen enorm enttäuschenden Auftritt hinlegten, kam er dann gut 18 Minuten vor Abpfiff aufs Feld.
Netz kann auf der linken Seite sowohl die Position des Außenverteidiger besetzen, als auch – dank Offensivdrang – eine Position davor spielen. Und genau dort verortet die "Bild" ihn am Wochenende: Vorne links, mit Maximilian Mittelstädt im Rücken.
Marvin Plattenhardt steht verletzungsbedingt bekanntlich nicht zur Verfügung. Obendrein sind einige Offensivkräfte nicht dabei beziehungsweise sehr fraglich (unter anderem Matheus Cunha und Javairo Dilrosun).
Zurzeit ein Manko beim Nachwuchskicker: Ihm fehlt die Spielpraxis über die volle Distanz. Im Zuge der Corona-Krise ist es zu Zwangspausen für die U23 und die U19 gekommen.