Dissonanzen zwischen dem FC Bayern München und dem französischen Fußballverband: Streitgegenstand ist die Abstellung von Lucas Hernández in der aktuellen Länderspielpause.
Die Süddeutschen haben den Franzosen mitgeteilt, dass der Verteidiger verletzungsbedingt nicht abgestellt werden kann. Hernández bereitet seit gut einer Woche das Ende März operierte Knie Probleme, er stand deshalb für die vergangenen beiden Pflichtspiele nicht zur Verfügung. Frankreichs Verband hat den Spieler heute jedoch (zunächst) angefordert.
Der 23-Jährige soll nach Paris reisen, um sich dort von den Ärzten des Nationalteams untersuchen zu lassen. FIFA-Statuten ermöglichen dieses Vorgehen.
"Ich bin irritiert über das Verhalten des französischen Verbandes", bringt FCB-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge seinen Unmut zum Ausdruck, "von den vier angeforderten französischen Nationalspielern stellen wir die drei gesunden Profis Kingsley Coman, Corentin Tolisso und Benjamin Pavard selbstverständlich statutengemäß ab, aber bei Lucas Hernández hätten wir wegen des großen Risikos mehr Verständnis erwartet, so wie es der DFB gerade bei den verletzungsbedingten Absagen von Toni Kroos, Jonas Hector und anderen praktiziert hat."
Für Münchens Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt steht derweil fest, dass Länderspieleinsätze in den kommenden Tagen nicht in Betracht kommen: "Ich trage die Verantwortung für die Gesundheit von Lucas Hernández und ich sage: Er kann bei den anstehenden Partien der französischen Nationalmannschaft nicht spielen, von daher macht auch eine Abstellung keinen Sinn."