Die rote Laterne in der Auswärtstabelle der 1. Bundesliga hat der VfL Wolfsburg nach dem 1:0-Erfolg gegen den Hamburger SV vorübergehend abgegeben, am kommenden Wochenende können Gladbach und Frankfurt allerdings noch zurückschlagen und die Niedersachsen wieder zurück auf den letzten Platz verweisen. Es wäre ein weiterer Beleg für die so verkorkste Saison des noch amtierenden Pokalsiegers.
Siegtorschütze im Spiel gegen den HSV war Luiz Gustavo, der seit einigen Wochen zu den prominenteren Personen in der Wolfsburger Transfergerüchteküche gehört. Aufgrund der verpassten Champions-League-Teilnahme könnte der bis 2018 gebundene Brasilianer den Klub dank einer Ausstiegsklausel verlassen, deren Höhe die "Wolfsburger Nachrichten" auf ungefähr 28 Millionen Euro beziffert; unlängst wurde schon der chinesische Erstligist Guangzhou Evergrande als Interessent benannt.
"Die Chinesen haben in der letzten Zeit sehr viele gute Spieler verpflichtet. Sie werden noch mehr machen, noch aggressiver auf die Spieler gehen. Man muss offen sein", lässt Gustavo in den "Wolfsburger Nachrichten" durchblicken, dass ein Engagement im Reich der Mitte für ihn nicht von vornherein ausgeschlossen wäre.
Aber auch ungeachtet des mutmaßlichen Interesses aus China steht der 28-Jährige anderweitigen Angeboten grundsätzlich recht aufgeschlossen gegenüber, wenngleich damit nicht gesagt ist, dass er es derzeit auf einen Abschied aus Wolfsburg abgesehen hat. "Wenn etwas kommt, gucke ich mir alles an, was gut ist", so Gustavo, und falls dann etwas Interessantes dabei sein sollte, "überlege ich, was ich mache".
Gleichwohl sei es noch nicht so weit, versichert er und antwortet angesprochen auf seine Zukunft bei den Wölfen diplomatisch: "Ich habe noch zwei Jahre Vertrag, aber diese Saison war eine schwierige für uns alle. Wir müssen sehen."