Der FC Ingolstadt war mit Sicherheit eine der positiven Überraschhungen der Hinrunde. Wie schon in der Aufstiegssaison konnten die Schanzer vor allem mit einer gefestigten Defensive überzeugen. Lediglich 18 zugelassene Gegentreffer bedeuten - gemeinsam mit Hertha BSC - die zweitbeste Abwehr der Liga. Nur der FC Bayern kassierte noch weniger Tore (8).
Steigerungsbedarf gibt es beim Aufsteiger dagegen, was die eigene Torausbeute angeht. Nur elf Mal konnte man den Ball im Kasten des Gegners unterbringen - in diesem Ranking belegt man den mit Abstand letzten Platz. Zum Vergleich: Die zweitschwächsten Sturmreihen aus Bremen, Hoffenheim und Darmstadt trafen jeweils sechsmal mehr.
Durch Rekordneuzugang Dario Lezcano, der für rund zwei Millionen aus Luzern kam und offensiv vielseitig einsetzbar ist, sowie durch eine starke Vorbereitung von Elias Kachunga, der nach einem eher enttäuschenden ersten Halbjahr an der Donau einen Neuanfang sucht, tun sich dem FCI-Coach laut "kicker" nun "größere Gestaltungsmöglichkeiten" und "mehr Alternativen als in der Hinrunde" auf.
Leidtragender dieser neuen Möglichkeiten könnte Lukas Hinterseer sein. Der 24-Jährige, der am ersten Spieltag der Hinrunde das Premierentor der Ingolstädter Bundesligageschichte geschossen hatte und der in der Hinrunde im Sturmzentrum noch als absolut gesetzt galt, muss um seinen Stammplatz bangen.
Zum Rückrundenstart, bei dem man den FSV Mainz 05 mit 1:0 besiegte, stand der 24-Jährige nicht einmal mehr im Kader. Auf seiner Position startete Kachunga, der nach knapp einer Stunde von Lezcano ersetzt wurde.
Bäume riss keiner von beiden auf dem Platz aus, dennoch scheinen sie nach den Eindrücken der Vorbereitung und dem erfolgreichen Rückrundenauftakt momentan die Nase vor Hinterseer zu haben.