Anders als im vergangenen Sommer hat Hertha BSC nach dieser Saison keine Handhabe mehr, was die weitere Zukunft von Nachwuchstalent Lukas Ullrich betrifft. Berlin will sein Eigengewächs darüber hinaus an den Klub binden, was bisher nicht gelungen ist. Unterdessen lauert die Bundesligakonkurrenz auf ihre Chance.
Gleich fünf Erstligisten sollen die Fühler ausstrecken: Laut Bild-Informationen umwerben neben Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach, die in den vergangenen Monaten schon gehandelt wurden, auch Werder Bremen, die TSG Hoffenheim und der VfB Stuttgart den 18-jährigen Linksverteidiger. Aus dem Ausland wird französischen Zweitligisten sowie Stade Rennes und Girondins Bordeaux Interesse nachgesagt.
Ullrich, ein forsch auftretender Linksverteidiger mit Fähigkeiten auch für eine offensivere Position, hat bei der Hertha hinter Marvin Plattenhardt und Maximilian Mittelstädt noch kein Land – sprich: Bundesligaminuten – gesehen. Selbst die Integration ins Training der Profis lief zuletzt anscheinend nicht wie von der Spielerseite gewünscht.
Vater Ulf Ullrich: „Es gibt keine offene Tür“
„Ich denke, für jeden Berliner Jugendspieler ist es ein Traum, im Berliner Olympiastadion auflaufen zu dürfen“, räumte Vater Ulf gegenüber der Bild ein. Das sehe auch sein Sohn so, „allerdings habe ich aktuell Zweifel, dass Lukas bei Hertha BSC tatsächlich eine Perspektive hat“. Der Youngster trainiere schon „seit einer ganzen Weile – mit wenigen Ausnahmen – wieder durchgängig bei der U23 und nicht bei den Profis“.
Daher teile er auch nicht die kürzlich von Hertha-Coach Sandro Schwarz geäußerte Einschätzung: „Es gibt keine offene Tür“, so Ullrich Senior. Eine Grundlage für eine Verlängerung sehe er obendrein im Moment nicht, „weil aktuell kein konkretes Angebot vorliegt“.
Gladbach hatte schon Zusage von Ullrich
Im Sommer 2023 läuft der Vertrag des deutschen U19-Nationalspielers (Kapitän) aus. Dann kann Hertha kein Veto mehr einlegen, wie vor der laufenden Saison geschehen. Von Klubseite wurde bereits bestätigt, dass ein Wechsel von Ullrich damals abgelehnt wurde. Angeblich hatte Gladbach seine Zusage bekommen.
Ob die immer noch Gültigkeit besitzt, ist nicht überliefert. In Luca Netz hat sich bekanntlich letzten Endes ein anderer Linksverteidiger der Herthaner Richtung Niederrhein verabschiedet.
Die weitere Perspektive von Ullrich, bei welchem Verein auch immer, wird vermutlich eine entscheidende Rolle spielen. Dahingehend lassen sich zumindest die Aussagen von Berater Umut Schleyer deuten: „Unserer Agentur geht es nicht darum, Lukas kurzfristig die Taschen vollzustopfen, sondern darum, dass er mittelfristig ein Bundesligaspieler wird. Die Grundvoraussetzung dafür ist, dass er zunächst ein fester Bestandteil im Trainingsbetrieb der ersten Mannschaft ist und dort dann später auch Stammkraft wird.“