Mahmoud Dahoud
Eintracht Frankfurt
Soforthilfe Dahoud verschärft Kon­kur­renzsitua­tion im Zentrum

Kristian Dordevic

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Es wird interessant im Mittelfeldzentrum beim VfB Stuttgart. Die Schwaben haben in diesem Bereich mit Atakan Karazor und Angelo Stiller ein bestens eingespieltes Duo, das ein Schlüssel zur bisher erfolgreichen Saison war. Jetzt steht aber ernsthafte Konkurrenz auf der Matte: Am Donnerstag wurde Mahmoud Dahoud verpflichtet. Einige Stunden später äußerte sich Sebastian Hoeneß zur Gemengelage.

Wenn in Stuttgart mit Blick auf das Transferfenster von Baustellen die Rede sein konnte, war nach Ansicht von Stuttgarts Cheftrainer der Bereich im Zentrum die größte. „Wir waren auf der Position unterbesetzt“, sagte Hoeneß, „im Endeffekt haben wir mit Angelo Stiller und Ata Karazor nur zwei wirklich ausgebildete zentral-defensive Mittelfeldspieler.“

Von außen betrachtet hat der VfB das vermeintliche Problem in dem Bereich gut vertuscht. „Wir haben es zwei-, dreimal mit Enzo Millot wirklich gut hinbekommen“ und für die restlichen Partien war Verlass auf das angestammte Duo. Aber Millot sei ähnlich wie Genki Haraguchi oder Li Egloff ein offensiver Spieler, sodass eben am ehesten im Zentrum Nachschub vonnöten war.


Stuttgart verstärkt sich sowohl in der Breite als auch in der Spitze

Der Dahoud-Transfer sei nicht zuletzt deshalb eine „sehr wichtige Verpflichtung“, wobei die Freude diesbezüglich viele weitere Gründe hat. Der 28-Jährige könnte richtig gut kicken, schwärmte Hoeneß, „er kennt die Bundesliga, spricht deutsch, ist fit und damit jemand, der uns sofort helfen kann“. Zusammenfassend ein Neuzugang, der Stuttgart „in der Breite, aber natürlich auch in der Spitze“ verstärkt.

In erster Linie kommt die Leihgabe von Brighton & Hove Albion also für die Position eines Sechsers, verschärft hier die Konkurrenzsituation. Was aber keineswegs eine Wachablösung bedeuten muss. „Er hat es natürlich beobachtet, dass wir gut unterwegs sind und weiß, dass es am Ende ein Leistungsprinzip geben muss“, stellte Hoeneß klar. „Aber er traut sich das zu, für uns eine wichtige Rolle zu spielen, und das trauen wir ihm auch zu.“


Besetzung im Zentrum wird weniger berechenbar

Vielleicht werden es ja auch alle drei zusammen. Stuttgarts Trainer ist gewiss bewusst, dass Dahoud im Mittelfeld flexible Rollen einnehmen kann und so die Optionen erweitert. „Er ergänzt uns gut, indem er möglicherweise auf einer Acht spielen kann. Jetzt, mit einem Spieler mehr, kannst du auch mal eine andere Systematik spielen, weil du drei Spieler hast, die im Zwischenlinienraum spielen können“, dachte er laut nach.

In den Planungen der Startelf für das bevorstehende Spiel beim SC Freiburg dürfte Dahoud angesichts der Kurzfristigkeit des Wechsels noch keine ernsthafte Rolle spielen. Dementsprechend dürften große Überraschungen zunächst ausbleiben. Mit festen Größen wie Stiller, Karazor und Millot sowie dem Neuzugang als potenziellem Stammspieler wird es Hoeneß perspektivisch jedoch ein „bisschen variabler“ angehen können.