Nicht erst in der abgelaufenen Saison haderte man beim VfL Wolfsburg mit der Besetzung der Flügelpostionen. Nachdem bereits im Winter Josip Brekalo, Renato Steffen und der auch im Sturm einsetzbare Admir Mehmedi zum Kader stießen, kommt zur neuen Saison Felix Klaus von Ligakonkurent Hannover 96.
Doch womöglich sieht der neue Geschäftsführer Jörg Schmadtke auf den Außenbahnen weiteren Handlungsbedarf. Angetan hat es den Wölfen laut "L'Équipe" wie bereits im Vorjahr Malcom. Für den bis 2021 an Girondins Bordeaux gebundenen Brasilianer sei der Bundesligist demnach bereit, 25 Millionen Euro auf den Tisch zu legen.
"Wolfsburg gehört zu den interessierten Klubs", bestätigt der Technische Direktor Ulrich Ramé, "aber es gibt auch andere große Vereine, die Malcolm folgen." Zu denen zählen der Sporttageszeitung zufolge der FC Liverpool und im speziellen Inter Mailand.
Grundsätzlich zeige man sich bei den Franzosen gegenüber einem Verkauf nicht abgeneigt – sofern der Preise stimme. Als ein Grund zähle das vergangene Geschäftsjahr, das mit einem Minus von 14,5 Millionen Euro abgeschlossen wurde. Mit Malcom könnte man das Konto wieder füllen. Angestrebt wird nach "L'Équipe"-Informationen eine Ablöse von mindestens 40 Millionen Euro.
Aktuell gebe es jedoch ein Problem: konkretes Interesse am 21-Jährigen bestehe zurzeit nicht. Im Winter galten noch Klubs wie Bayern München, Borussia Dortmund oder der FC Arsenal als Bewerber, doch Malcom habe mit seinen Leistungen in der zweiten Saisonhälfte wenig Eigenwerbung betrieben. Bei den Gunners sei ein Transfer bereits zu Jahresbeginn zu den Akten gelegt worden, nachdem Scout Gilles Grimandi Erkundigungen über den Charakter des Spielers eingeholt habe.
Weshalb Bordeaux den Rechtsaußen nicht abgegeben habe, als die Nachfrage am höchsten war, begründete Klubpräsident Stéphane Martin damit, dass man im Hinblick auf die sportlichen Ambitionen kein schlechtes Signal setzen wollte: "Über die Saison gesehen hat er uns ein Plus gebracht."
Malcom beendete die Saison mit zwölf Toren und sieben Vorlagen in 35 Ligaspielen als Topscorer seines Klubs. Bordeaux erreichte wie im Vorjahr den sechsten Rang, mit dem die Franzosen in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League einsteigen werden.