Der Abschied von Marcel Lotka aus Berlin ist eigentlich schon unter Dach und Fach. Und zwar in Form eines abgeschlossenen Vertrags mit Borussia Dortmund (bis 2024). Der Schlussmann sollte zur kommenden Spielzeit für die zweite Mannschaft in der 3. Liga auflaufen. Durch seine zuletzt starken Leistungen versucht Hertha BSC laut Bild-Informationen nun aber alles Erdenkliche, um den polnischen U20-Nationaltorhüter, dessen Vertrag Ende Juni ausläuft, doch noch in den eigenen Reihen zu halten.
Und das könnte durchaus zu einer Option werden. Wie das Boulevardblatt unter Berufung auf einen Berater schreibt, könne der Deal mit Dortmund durch eine spezielle Klausel rückgängig gemacht werden. Intern sei dieses Szenario bei Hertha BSC bereits besprochen worden.
Felix Magath, Cheftrainer in Berlin, ist von den Fähigkeiten Lotkas zudem sehr angetan, was dem Ganzen noch etwas mehr Nachdruck verleiht. „Marcel wurde ins kalte Wasser geworfen und hat bewiesen, dass er richtig gut schwimmen kann. Der Junge ist eine richtig große Nummer. Er ist eine Stütze des Teams. Wie mutig er aus dem Tor kommt, die Bälle wegfaustet, vorangeht – das ist ganz stark“, so Magath.
Ob es rechtlich wirklich möglich ist, wird sich zeigen. Der Transfer zu Borussia Dortmund wurde bereits im März offiziell verkündet, weshalb die besagte Klausel womöglich nicht mehr aktivierbar ist. Das berichten die Ruhr Nachrichten in diesem Zusammenhang.
From Zero to Hero: Lotka überzeugt im Endspurt
Auf der Torwartposition herrschte in dieser Saison zwischenzeitlich Chaos bei Blau-Weiß. Alexander Schwolow, der im Sommer 2020 für acht Millionen Euro vom SC Freiburg kam, konnte nicht nachhaltig überzeugen. Auch für Neuzugang Oliver Christensen, den es vor der Saison für drei Millionen Euro von Odense BK nach Berlin zog, lief es nicht. Er hat noch keinen Pflichtspieleinsatz auf dem Konto und war wohl zum ungünstigsten Zeitpunkt verletzt. Wie Schwolow und weitere Torwartkollegen.
Die etatmäßige Nummer fünf, Marcel Lotka, nutzte daraufhin die Gunst der Stunde und zeigte sich in mittlerweile acht Ligaspielen als guter Rückhalt für die Mannschaft. Nun besteht offenbar die Chance, dass Lotka zur nächsten Saison die von Hertha BSC gesuchte neue Nummer eins wird.
Zumindest, sofern der Abschied verhindert beziehungsweise mit Borussia Dortmund eine Einigung zwecks Vertragsauflösung erzielt werden kann. In Kontakt stehen die Vereine laut den Ruhr Nachrichten jedenfalls, sollen aber erst nach Saisonende eine Klärung anstreben.
Mit Blick auf einen möglichen Stammplatz in der Bundesliga wäre es keine Überraschung, wenn Lotka einem Verbleib bei der Hertha zustimmen würde.